©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Medizinische Geräte im Krankenhaus müssen besonders rein sein. Denn nachdem sie beim Einsatz in einem Patienten waren, müssen sie bereit für den Einsatz im nächsten Patienten sein. Dabei dürfen keine Keime am Gerät übrig bleiben. Doch Fachärzte für Hygiene, die sich nur darum kümmern, sind in den Krankenhäusern eher selten zu finden, beklagt der Hygiene-Arzt Sebastian Werner. Im gebauten Beitrag geht es um die Reinheit von Ultraschallsonden und 340 fehlende Ärzte.
Anmoderation: Viele harte Medizinthemen werden auf der Medica täglich in Konferenzen besprochen. Jetzt aber soll es mal ums Putzen gehen, genauer gesagt um Hygiene im Krankenhaus. Auf der Fortbildungskonferenz der Medizinmesse in Düsseldorf war sie eines der Themen. Als Beispiel diente dabei die Reinigung von Ultraschallsonden, also medizinischen Geräten.
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Beitragstext: Hygiene im Krankenhaus ist anspruchsvoll. Zwar geht es auch um geputzte Böden und desinfizierte Betten. Der Fokus sollte aber auch auf medizinischen Geräten wie Ultraschallsonden liegen. Fällt der Begriff Ultraschall, dann denken die meisten sicher an den Bauch einer Schwangeren, über die sanft der Ultraschallkopf fährt. Solche Geräte haben aber auch andere Einsätze, sagt Sebastian Werner, Facharzt für Hygiene an der Uni Bochum und Leiter eines Fachlabors. O-Ton Vor und nach solchen Einsätzen muss die Reinigung natürlich viel tiefer gehen als nach einem Einsatz außerhalb des Körpers. Doch in den Krankenhäusern ist die Zahl der Fachleute dafür recht klein. Eigentlich sollte jedes Krankenhaus mit mehr als 400 Betten einen Hygiene-Facharzt haben. O-Ton Gleichzeitig gibt es eine Lücke, es fehlen rund 340 entsprechende Fachärzte in den Krankenhäusern. Und üblicherweise sind es Vollzeitstellen, das heißt, der Arzt kann sich nicht noch zusätzlich um Patienten kümmern. O-Ton Was den Reinigungsprozess so kompliziert macht, ist die gefragte Genauigkeit. Einfache Geräte wie Skalpelle werden per Sterilisation automatisch tiefengereinigt. Bei empfindlicheren Geräten wie eben Ultraschallsonden hilft nur die Reinigung per Hand. O-Ton Wer an der Stelle des Hygiene-Arztes spart, der spart also auch an der Überwachung dieser Arbeit, die letzten Endes die Gesundheit der Patienten direkt betrifft. Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf Aus Düsseldorf Harald Schönfelder
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