©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Medizinische Geräte werden kleiner und leistungsfähiger. Rund um Wearables und Tracker hat sich ein kleiner Kult entwickelt. Das Thema ist auch ein Trend auf der Medica. Im Kollegengespräch stellen wir zwei Neuvorstellungen vor, einen Tracker und ein EKG-Gerät für Ärzte und Patienten. Der Tracker misst per Daumenabdruck den Stress seines Benutzers, das EKG-Gerät ist einfacher zu bedienen als herkömmliche Geräte. Damit ist es auch von ungeübten Patienten einfach zu bedienen.
Anmoderation: Heute (16.11.2015) öffnet in Düsseldorf die Medica, die weltweit größte Medizinmesse. In den Messehallen stehen neben Geräten für den Operationssaal auch genügend, die für Patienten zu Hause oder den gesunden Laien interessant sind. Das Stichort lautet dabei "Wearable". Zwei Highlights aus dem Segment stellt unser Messereporter Harald Schönfelder vor.
Frage 1: Los geht es mit einem Selftracker, der aber statt Schritte oder den Puls zu zählen, lieber den Stress misst. Was ist das für ein Gerät?
Frage 2: Wie funktioniert das, denn damit messe ich ja außerhalb meines Körpers, was innerhalb abgeht.
Frage 3: Bleibt natürlich die Frage, ob ich nicht alleine merke, wenn ich gestresst bin. Für den Profibereich und die nötigen exakten Messungen gibt es aber auch was. Da hat der Aussteller Personal MedSystems sein tragbares EKG-Gerät CardioSecur mitgebracht. Warum ist das neu und toll?
Abmoderation: Wenn heute die Medica ihre Türen in Düsseldorf öffnet, dann werden auch diese beiden Geräte auf Hochglanz poliert auf Bewunderer warten. Danke an unseren Messereporter, der uns den Stressmesser Zensorium Tinké und das EKG-Gerät CardioSecur vorgestellt hat. Und mehr davon gibt es auf der Messe, die bis Donnerstag läuft.
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Antwort 1: Das ist ein kleiner Aufsatz für Smartphones, der zusammen mit einer App funktioniert. Den Aufsatz stecke ich in die Ladebuchse und dann ist er einsatzbereit. Eingebaut sind Sensoren und die benutze ich, indem ich meinen Daumen auf den Aufsatz drücke. Und was das Gerät damit macht, das erklärt Markus Mark von Wearable Technologies, einem Finanzierer und Unterstützer von Start-Ups, die solche Produkte auf den Markt bringen. O-Ton Dazu werden die verschiedenen Sensoren in dem kleinen Aufsatz aktiviert, die dann messen. Dabei hat der Nutzer auch die Wahl, ob die Daten im Netz gespeichert werden oder ob sie nur lokal genutzt werden.
Antwort 2: Ja, das hat mich leicht skeptisch gemacht, denn dadurch werden Symptome gemessen statt direkt zum Beispiel die Ausschüttung von Hormonen. Und der Hersteller verspricht auch, dass damit guter von schlechtem Stress unterschieden werden kann. Wie gut das funktioniert, habe ich auch Markus Mark gefragt. O-Ton Also die Ergebnisse sind dann sicher nicht für eine einwandfreie Analyse zu gebrauchen, sollen aber eine halbwegs gute Analyse des derzeitigen Stresslevels darstellen.
Antwort 3: Also im Prinzip ist das eine bekannte Technologie. Mit Elektroden an bestimmten Stellen auf der Haut wird die Herztätigkeit gemessen. Das Neue und für den Laien auch das Einfache an dem Gerät ist, dass es statt zehn nur vier Elektroden braucht, die auch nur bei der allerersten Messung sehr genau angebracht werden müssen, einfach um einen Referenzwert zu erhalten, sagt Maria Kevorkova von Personal MedSystems. Dann kann der Patient die Folgemessungen zu Hause machen. O-Ton Die Elektroden werden mit einem Tablet oder einem Smartphone verbunden und dort werden die Daten dann aufgezeichnet. Das ganze wird von manchen Krankenkassen auch als erstattenswert anerkannt. Um für Laien und Profis interessant zu sein, gibt es zwei Versionen. Die für Laien ist deutlich günstiger, hat aber den Nachteil des Abo-Modells. Das heißt, der Besitzer muss jeden Monat Geld für die Nutzung zahlen.
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