Energy Storage 2015 | 09.03.15 - 11.03.15 | Düsseldorf
Dezentrale Speicher für kleine Kraftwerke
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Info: Ein Jahr ist seit der bisher letzten Energy Storage vergangen. In der Technik kann der Fortschritt Welten ausmachen. Im Kollegengespräch geht es um die Entwicklung der Technik, die Bedeutung politischer Entscheidungen und den Stand der europäischen Industrie im Vergleich mit den USA und China.

Anmoderation: In Düsseldorf hat die Energy Storage begonnen, die Fachkonferenz und Messe rund um die Energiewende. Das steht natürlich nicht auf den Plakaten, ist aber die Konsequenz des Messethemas. Denn mit Energiespeichern im großen Maßstab müssen sich vor allem die Betreiber dezentral befeuerter Stromnetze kümmern.

Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, über welche Technik reden wir hier, über eine Art Handy-Akku im Riesenformat?

Frage 2: Generell ist das Thema aber eher unter dem Deckel. Viel Aufmerksamkeit bekommt es nicht.

Frage 3: Das Thema Energiespeicher ist nicht von der Energiewende zu trennen, wie sehen die Betreiber von Energiespeichern die Umsetzung?

Abmoderation: In Düsseldorf hat die Energy Storage begonnen, die Konferenz und Messe rund um Energiespeicher. Drei Tage sprechen dort Fachleute über neue Entwicklungen und gute Beispiele, die bereits funktionieren. Die Technik der Speicherung ist noch in den Anfängen. Die Konferenzleitung um Eicke Weber ist aber zuversichtlich, dass die Technik kurz vor der Serienreife ist.

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Antwort 1: Das wäre eine solche Ausprägung, ja. Es geht bei der Messe um die Speicherung größerer Mengen Energie, so wie sie bei Windkraftanlagen anfällt oder bei der Sonnenstromproduktion auf dem eigenen Hausdach. Eine, noch recht teure, Möglichkeit wäre es, wie beim Elektroauto viele Lithium-Ionen-Akkus, also Handyakkus, zusammenzuschließen und den produzierten Strom dort zu speichern. Und genau in dem Bereich hat sich im vergangenen Jahr auch viel getan, sagt der Leiter der Konferenz, Eicke R. Weber vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg.
O-Ton
Das heißt dann, dass der Strom aus dem Akku inzwischen günstiger ist als der Strom aus der Steckdose. Also, wer sich Solarmodule aufs Dach packt, der sollte sich allmählich Gedanken machen, ob eine große Batterie im Keller nicht dazu passt.

Antwort 2: Naja, das ist auch noch etwas jung. Die Konferenz Energy Storage gibt es erst seit vier Jahren. Und der Gang durch die Aussteller ist in diesem Jahr auch deutlich anders. Im vergangenen Jahr waren das ein paar, die mit Ständen in einen Konferenzraum und ein Foyer passten, heute sind es 90 Aussteller, die brauchen die Stadthalle auf dem Messegelände und BMW zeigt auch noch seine Elektroautos. Was dem Thema an sich auch fehlt, das ist das Verständnis aus der Politik, sagt Eicke Weber.
O-Ton
Und gerade die europäische Industrie hat auf dem Gebiet Nachholbedarf. China ist ganz vorne mit dabei und die USA sind es auch, wenn es um Batterien geht. In Europa haben eigentlich alle bis auf wenige Fachleute das Thema ein wenig verschlafen. Deshalb sind auch alle im Saal mit unterstützendem Applaus dabei gewesen, als es um das Beispiel des Konzerns E.on ging, der sich in verschiedene Sparten aufgeteilt hat, damit die erneuerbaren Energien im Konzern zu einer eigenen Marke werden.

Antwort 3: Also, bei der Energiewende jammert ja irgendwie jeder, dass zu wenig passiert, dass es für einen selber zu teuer ist. Das ist hier auch nicht anders. Und wenn dann wirklich die Forschung an Batterietechnik als etwas angesehen wird, das eigentlich noch Zeit hat, dann ist das schon eine legere Haltung dem Thema gegenüber. Und Hildegard Müller, die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energiewirtschaft sieht auch noch ein paar Lücken.
O-Ton
Sie sieht auch dieses Jahr, das Jahr 2015 als Schlüsseljahr, in dem noch Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht werden können. Ab dem nächsten Jahr werde das wieder schwieriger, dann stehen wieder die ersten Wahlen an.

O-Ton: Prof. Eicke R. Weber, Leiter, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, 79110 Freiburg;
Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), 10117 Berlin
Länge: 3:18 (3 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 09.03.2015 
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