 ©Foto:Messe Düsseldorf, C. Tillmann
Info: Vor über 500 Jahren war der Buchdruck eine Revolution. Nur wenige Minuten basteln, mit Farbe bestreichen, an Hebeln ziehen und schon war eine Buchseite fertig. Seine 180 Bibeln waren nach nur drei Jahren fertig. Phänomenal für die Zeit. Das Museum für Druckkunst in Leipzig und natürlich das Gutenberg-Museum in Mainz zeigen die Geschichte des Buchdrucks, des Kunstdrucks und der Druckmaschinen. Zum Beitrag finden Sie hier auch O-Ton-Pakete mit weiteren Tönen zum Thema.
Anmoderation: Ganz neu, ganz schnell, ganz vorne dabei - das sind die Merkmale der Highlights auf der drupa. Doch neben den ganzen Hochglanzmaschinen spielt an zwei Ständen die Patina die Hauptrolle. Dort stellen zwei Museen aus, das Museum für Druckkunst aus Leipzig und das Gutenberg-Museum aus Mainz. Sie bieten eine Zeitreise in die Geschichte des Druckens.
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Beitragstext: Ganz offen zeigen sich die alten Druckmaschinen am Stand des Museums für Druckkunst, jede Walze, jedes Rad ist sichtbar und wenn die "Schnellpresse" genannte Maschine vom Ende des 19. Jahrhunderts loslegt, dann dauert es, das Ergebnis ihrer Mühen sieht aber gestochen scharf aus. Wie auf der Messe sind die Maschinen auch im Museum im Einsatz, sagt Kai Hofmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums für Druckkunst. Dafür beschäftigt das Museum Druck-Spezialisten. O-Ton Denn das Museum ist ein aktives Museum, will also dezidiert die Beteiligung durch Besucher. Bis ins 15. Jahrhundert zurück reichen die Ausstellungsstücke, mit dabei ist die Schriftgießerei, in der die Lettern, also die Buchstabenvorlagen für den Drucker entstehen. Damit ist auch Johannes Gutenberg im Spiel, der in dieser Zeit unter anderem die Druckmaschine erfand. Susanne Müller vom Gutenberg-Museum bekräftigt. O-Ton Denn schließlich mussten schnell viele Buchstaben da sein, damit die Buchseiten auch fertig werden. Und sie mussten die Kräfte der Handpresse aushalten, auf der Gutenberg und seine Mitarbeiter insgesamt 180 Bibeln druckten. Von den noch übrigen besitzt das Museum zwei, die auch gezeigt werden. Neben der ständigen Sammlung gibt es in beiden Museen Sonderschauen, in Mainz gibt es zur Zeit Kräuterbücher zu sehen, in Leipzig Geld, sagt Kai Hofmann. O-Ton Beide Museen zeigen die Geschichte des Druckens, die Spezialisierung ist aber leicht unterschiedlich. Während in Mainz der Buchdruck und die Ergebnisse daraus im Zentrum stehen, geben in Leipzig die Maschinen, die meisten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert den Takt vor und auch Grafiken sind häufiger zu finden. Soviel Geschichte und alles ist so lange her. Vielleicht lockt ein Vergleich. Klingt das, was Susanne Müller über Johannes Gutenberg erzählt, nicht ein wenig nach Facebooks Einfluss auf die heutige Nachrichtenübermittlung? O-Ton Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf
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