©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Europa streitet mit Russland, die Wirtschaftskrise tobt weiter, der Mittlere Osten brennt. Die deutsche Wassersportwirtschaft trotzt den Krisen und ist im vergangenen Jahr gut gewachsen. Im Kollegengespräch geht es um die Gründe.
Anmoderation: Der Rubel fällt, die EU-Staaten haben mehr oder weniger starke Sanktionen gegen Russland verhängt, kurz: es steht nicht gut um das Verhältnis der beiden Machtblöcke. Dazwischen steht die Wirtschaft, die ihre östlichen Märkte gefährdet sieht. Ab dem 17.01.2015 gibt es in der Düsseldorfer Messe die boot, die weltgrößte Wassersportmesse. Wie betroffen ist die Messe von dem Streit? Und wie sieht es eigentlich auf dem deutschen Markt aus? Auf der Vorab-Pressekonferenz haben wir diese Fragen gestellt.
Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, sehen die Aussteller ihr Geschäft durch den Streit mit Russland beeinträchtigt?
Frage 2: Was sagen die denn zu dem Thema?
Frage 3: Aber auffällig ist doch, dass die Durchschnittspreise der verkauften neuen Boote verfallen, die sind um über 20.000 Euro auf 44.000 Euro gefallen, also um ein gutes Drittel. Wie passt das zusammen?
Abmoderation: Die deutschen Hersteller auf der boot freuen sich über den gelockerten führerscheinlosen Bootsverkehr, der mit zu ihrem guten Jahr 2014 beigetragen hat. Und wegen der Krise rund um die Ukraine und Russland haben sie wenig Sorgen. Auch als Aussteller spielen diese Länder keine Rolle auf der boot.
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Antwort 1: Also, wenn, dann werden sie nur wenig betroffen sein. Das war Tenor auf der Vorab-Pressekonferenz zur boot. Denn gerade die Bootsbauer könnten durch den Rubelverfall auch eine gesteigerte Nachfrage erfahren. Aber das ist alles noch zu vage, sagt Goetz-Ulf Jungmichel, der Direktor der Messe boot. O-Ton Von daher gehen die Veranstalter von der Messe entspannt an diesen Aspekt heran und auch die Aussteller dürften es ähnlich halten.
Antwort 2: Aussteller selber waren auf der Pressekonferenz nicht dabei. Aber der Bundesverband Wassersportwirtschaft war in Person seines Geschäftsführers Jürgen Tracht da. Er sagt, für ihn spielt das jetzt keine große Rolle. Und was die Sanktionen angeht, so betrifft das nur einen kleinen, ziemlich reichen Personenkreis. Und die würden eh nicht auf die boot kommen, denen ist selbst eine 30-Meter-Yacht zu klein. Sorgen macht Jürgen Tracht eher die europäische Krise. O-Ton Dafür hat sich der deutsche Markt ziemlich gut erholt. Die Verkäufe der Hersteller laufen so gut wie lange nicht. Das Jahr 2014 wird wohl das beste seit dem letzten Vorkrisenjahr 2008 sein.
Antwort 3: Das liegt daran, dass der Markt für kleine Motorboote ziemlich gut läuft. Da hat es schon Ende 2012 eine Reform gegeben, führerscheinlos dürfen Kapitäne bis zu 15 PS starke Boote fahren und das hat den Markt für diese Boote beflügelt, sagt Jürgen Tracht vom Wassersportwirtschaftsverband. O-Ton Und was die niedrigeren Preise bei den Motorbooten wettmacht, das ist der kleine Boom bei den Segelbooten. Die laufen gerade weltweit ziemlich gut. Ein Antrieb sind die USA, die haben kaum nennenswerte Hersteller und kaufen gerne deutsche Segelyachten
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