boot 2019 | 19.01.19 - 27.01.19 | Düsseldorf
Brexit: Nervös abwarten und Tee trinken
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Info: Der Brexit kommt. Ende März ist es soweit, dann wird Großbritannien wohl aus der EU austreten. Was bedeutet das für die Bootsbauer und Ausrüster, sowohl für die von der Insel als auch für die vom Kontinent? Eine Antwort auf die Frage haben die Hersteller nicht. Eines ist aber sicher. Übers Wochenende nach England segeln, das wird weiter möglich sein.

Anmoderation: Am 29. März ist die boot 2019 zwei Monate vorbei. Aber dieser Tag ist entscheidend für alle britischen Aussteller der größten Wassersportmesse der Welt in Düsseldorf und überhaupt alle, die mit Firmen von der Insel Geschäfte machen. In der Vorbereitung ist der Bundesverband Wassersportwirtschaft zurückhaltend mit einer Einschätzung. Es gibt einfach noch zu viele Unwägbarkeiten, sagt Jürgen Tracht, Geschäftsführer des BVWW.

O-Ton 1: "Ja, zunächst ist es wirklich ganz ungewiss, weil wir wissen ja wirklich nicht, wie der Brexit aussehen wird. ... Großbritannien ist an und für sich schon ein wichtiges Wassersportland, einmal durch die Exporte wichtig für deutsche Bootsbauer. Aber es werden auch viele Produkte aus GB importiert nach Deutschland, die wir hier für den Bootsbau brauchen ... sind wir sehr gespannt darauf, was da noch passiert in den nächsten Wochen."

Zwischenmoderation: Also schnell noch Geschäfte machen, bevor sich die Handelsregeln im Frühjahr möglicherweise drastisch ändern. Zur Zeit herrscht zumindest an der Oberfläche noch Gelassenheit. Was die britischen Aussteller angeht, sieht der Direktor der boot, Petros Michelidakis, ebenfalls Entspannung.

O-Ton 2: "Wir haben vermehrte Anfragen aus GB gehabt in diesem Jahr. Egal, was mit Brexit passiert, es ist heute für jedes Land, für jede Region wichtig zu exportieren. ... Im Moment sind die Werften im Aufwind, weil das Pfund etwas niedriger liegt als der Euro ... Wie sich das in Zukunft entwickeln wird, wissen wir leider nicht ... Die boot steht natürlich als Präsentationsplattform für exportorientierte Produkte aus allen Ländern, aber natürlich auch aus Großbritannien zur Verfügung."

Zwischenmoderation: Die Nerven sind in der Frage also vielleicht angespannt, aber nicht zum Zerreißen. Aber egal, ob ab April der Handel und die technische Abnahme mit der Insel verkompliziert wird oder nicht, eines ist klar, sagt Jürgen Tracht. Mit dem Segler nach Dover zum entspannten Afternoon Tea, das dürfte keine Probleme bereiten.

O-Ton 3: "Nee, das wird man machen können. Da sehe ich jetzt die wenigsten Probleme. Das Ein- und Ausklarieren oder so in fremden Ländern ist eigentlich gar kein Problem. Das wird also nach wie vor möglich sein."

Abmoderation: Vor dem Brexit liegt aber wie gesagt noch die Messe boot an sich. Sie läuft vom 19. bis 27. Januar in der Messe Düsseldorf.

O-Ton: Jürgen Tracht, Geschäftsführer, Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V., 50829 Köln;
Petros Michelidakis, Director boot, Messe Düsseldorf GmbH, 40474 Düsseldorf
Länge: 1:44 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 10.01.2019 
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