boot 2018 | 20.01.18 - 28.01.18 | Düsseldorf
Barrierefreie Hausboote: Selten, aber es gibt sie
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Info: Hausboote mit innen liegendem Motor sind nichts für Rollstuhlfahrer, dann drohen Treppenstufen den Weg durchs Schiff unpassierbar zu machen. Aber auch per Außenborder angetriebene Boote haben Tücken wie enge Bäder, schmale Türen oder zu hoch hängende Kleiderhaken. Wir haben uns ein barrierefreies Hausboot angesehen.

Anmoderation: Mit dem Rollstuhl aufs Hausboot, das ist meist ein Problem. Dem Gefühl nach sollten Rollstühle doch eigentlich aufs Boot passen, hat doch die Vorsilbe "Haus". Warum das so nicht stimmt, haben wir auf der Wassersportmesse boot in Düsseldorf gefragt. Dagmar Kuhnle von Kuhnle Tours ist einer der großen Anbieter von Hausbooturlaub. Und die Firma hat auch eine eigene Werft. Dort baut sie ihr erstes barrierefreies Hausboot. Was unterscheidet denn ein barrierefreies Hausboot von einem konventionellen?

O-Ton 1: "Also Hausboote haben üblicherweise einen Einbaumotor, einen Innenborder, und das bewirkt einfach, dass in der Mitte der Motor sitzt und man Treppen gehen muss. Und wir haben jetzt ein Boot gebaut, das mit einem Außenborder angetrieben wird, das hei0ßt davor entsteht eine ebene Fläche, auf der man gut fahren kann. Ansonsten ist es gar nicht schwer, ein barrierefreies Boot zu bauen. Man muss nur die Türen etwas breiter machen. Wir haben die Küchenspüle und den Fahrstand unterfahrbar gemacht und natürlich ein extragroßes barrierefreies Bad ein gebaut. Aber das ist eigentlich schon alles."

Zwischenmoderation: Gut, ganz alles ist es nicht. In dem recht großen Boot gibt es zwei Schlafzimmer, eines davon bietet auch genug Platz, um mit dem Rollstuhl zu manövrieren. Und eine faltbare Rampe gehört zur Ausstattung, mit der Rollstuhlfahrer auf den Landungssteg fahren können, sollte dort eine Lücke oder ein Höhenunterschied sein. Und es kommt auf Kleinigkeiten an.

O-Ton 2: "Ein Haken, wo man seine Jacke dran hängt, den kann man im Sitzen halt nur dann erreichen, wenn er sich nicht in zwei Meter Höhe befindet, während mir das als 1,70 Meter-Mensch natürlich gar kein Problem macht, so ein Haken. Also haben wir einfach eine zweite Hakenreihe angebaut. Oder Spiegel: Jetzt haben wir in barrierefreien Badezimmern, da gibt es ja oft diese Klappspiegel. Der Nachteil von diesen Dingern ist, da kann ich mich als normaler Fußgänger nicht angucken. Es ist einfach, sich bei Ikea einfach einen Spiegel zu kaufen, der 1,20 Meter hoch ist. da können sich alle angucken, kleine und Große, im Sitzen und im Stehen, das kostet nicht mehr als irgendwas anderes und es ist ganz einfach."

Abmoderation: Barrierefreie Hausboote gibt es natürlich auch von anderen Anbietern. Im Internet sind verschiedene Typen zu finden. Aber allzu viele sind es auch nicht, die angebotenen Modelle verschiedener Charterer sehen sich zumindest ziemlich ähnlich.

O-Ton: Dagmar Kuhnle, Kuhnle Tours GmbH, 17248 Rechlin
Länge: 1:18 (2 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 25.01.2018 
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