©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Im letzten Herbst hat sich das Bündnis für nachhaltige Textilien gegründet. Nach einigem Grummeln aus der Industrie sind dort inzwischen 170 Hersteller und Händler engagiert. Ihr Ziel ist es, zukünftig Mindeststandards bei der Produktion von Kleidung einzuhalten. Dabei geht es um Arbeitsschutz, eine gerechtere Bezahlung der Arbeiterinnen und Zugang zu Bildung. Druck macht auch der Bund, Berufskleidung öffentlicher Träger soll bis 2020 zur Hälfte aus nachhaltiger Produktion kommen. Im Beitrag geht es um den Stand der Dinge und die Ziele des Bündnisses.
Anmoderation: Seit einem Jahr sind Bekleidungshersteller und Händler im Bündnis für nachhaltige Textilien vereint. 170 Unternehmen machen im Bündnis mit, das nach dem Einsturz der Fabrik Rana Plaza in Bangladesch gegründet wurde. Die Unternehmen erwirtschaften etwa die Hälfte des Umsatzes mit Kleidung und Textilien in Deutschland. Auf dem Kongress der Arbeitsschutzmesse A+A in Düsseldorf waren die nachhaltigen Textilien ein Thema Tages.
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Beitragstext: O-Ton Bruno Zwingmann, der Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, kurz Basi, rekapituliert, was letzten Endes zum Tod der über 1.100 Arbeiterinnen in Bangladesch geführt hat. Das freiwillige Bündnis ist der richtige Weg, sagt er. O-Ton Und das würde dann den Verantwortlichen Beine machen. Die Erfolge von Selbstverpflichtungen in der Vergangenheit sind gemischt. Diese hier scheint nach anfänglichem Gemecker der Industrie auf einem guten Weg zu sein, auch weil der Bund Druck macht. Er will bis zum Jahr 2020 die Hälfte aller Berufskleidung aus nachhaltiger Herstellung kaufen. Thomas Silberhorn, parlamentarischer Staatssekretär im Entwicklungshilfeministerium nennt Gründe. O-Ton Neben den Firmen sind auch die Ministerien Deutschlands und Bangladeschs in die Arbeit an besseren Bedingungen eingebunden. Unter anderem soll eine Überwachung der Standards aufgebaut werden, sagt Bruno Zwingmann. O-Ton Als Vorbild dient zum Beispiel das Better Work-Programm der International Labour Organisation. Das habe den Textilproduzenten in Vietnam jeweils zwei Drittel mehr Umsatz und Beschäftigte gebracht. Thomas Silberhorn erklärt, eine beschleunigte Entwicklung der Produktionsländer sei das Ziel. O-Ton Letzten Endes würde Untätigkeit auf Deutschland zurückfallen. Denn die billigen Produzentenländer haben auch eine schnell wachsende und junge Bevölkerung, die auf faire Bedingungen angewiesen ist. Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf Aus Düsseldorf Harald Schönfelder
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