CARAVAN SALON 2015 | 28.08.15 - 06.09.15 | Düsseldorf
Rollstuhlfahrer erwünscht: behindertengerechte Reisemobile
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Info: Die Idee entstand bei einem Treffen auf dem Caravan Salon 2014, ein Jahr später ist sie umgesetzt. Die Idee von HRZ Reisemobile und dem Kfz-Umrüster Sodermanns war, ein behindertengerechtes Reisemobil zu bauen, das auch bezahlbar ist. Denn daran sind bisherige Konzepte schnell gescheitert. Die Kosten stiegen in den fünfstelligen Bereich. In den moderierten O-Tönen geht es um die Idee und die Ausstattung der behindertengerechten Reisemobile, die auch nicht teurer sind als Serienmodelle.

Anmoderation: Wenn körperlich Behinderte verreisen wollen, müssen sie vorplanen. Wie behindertengerecht ist das Hotel? Wie gut können sich Rollstuhlfahrer durch die Orte und Landschaft bewegen? Hinkommen ist oft kein Problem. Behindertengerecht umgebaute PKW gibt es schließlich schon ewig. Bei den Reisemobilen waren die bisherigen Versuche entweder schnell gescheitert oder sehr teuer oder beides. Auf dem Caravan Salon 2014 aber wurde eine Idee geboren, die ein Jahr später, also jetzt, dort gezeigt wird. Der kleine Hersteller HRZ Reisemobile aus Öhringen hat sich mit dem Umrüster Sodermanns aus Wassenberg zusammengetan. Zusammen haben sie gleich vier verschiedene Reisemobile für Menschen mit Behinderungen entwickelt, auch als Selbstfahrer für Rollstuhlfahrer, sagt Elia Akkawi, der Geschäftsführer von HRZ.

O-Ton 1: "In der Tat ist es so: in der Vergangenheit haben es einige größere Konzerne versucht, etwas für Rollstuhlfahrer zu konzipieren ... es gibt ja einzelne Personen, Paare, Familien mit Kindern oder Rollstuhlfahrer mit Pfleger. Und für diese ganzen Gruppen haben wir eben diese vier Konzepte entwickelt."

Zwischenmoderation: Als Basis dienen verschiedene Autos, alles Kastenwagen. Die kleineren kommen von Opel, die größeren von Mercedes. Alle sind auch so angelegt, dass Rollstuhlfahrer möglichst selbstbestimmt in den Urlaub fahren können.

O-Ton 2: "Alle vier Konzept sind so gedacht, dass der Rollstuhlfahrer selbst ins Fahrzeug rein und raus kommt und selbst fahren kann ... haben Gas und Bremse per Hand-Bedienteil und ein Multifunktionsteil ... alle vier Fahrzeuge können vom Rollstuhlfahrer gefahren werden."

Zwischenmoderation: Innen helfen an der Decke befestigte Haltegriffe, wie sie von Krankenhausbetten bekannt sind und hinter dem drehbaren Fahrersitz - eigentlich Standard bei Reisemobilen - kann der Rollstuhl für die Fahrt verzurrt werden. Und auch die Raumaufteilung orientiert sich an den Bedürfnissen von Rollstuhlfahrern.

O-Ton 3: "Wir haben ein Fahrzeug mit Bett oben / Bett unten, ist zum Beispiel gedacht für Familien ... oder eben der Rollstuhlfahrer unten, der Pfleger oben ... andere sind wieder ganz kurz, die sagen, wir brauchen nur eine Liege für die Erholung, das heißt die Konzepte decken circa 60 - 70 % ab ... Was technisch möglich ist und der TÜV erlaubt, können wir bauen.

Abmoderation: Bleibt noch der Preis. Je nach Modell werden zwischen 69.000 und 85.000 Euro fällig. Einmal ist das eine Menge Geld, auf der anderen Seite erreichen auch Reisemobile von der Stange schnell diese Preisklasse, selbst wenn sie kleiner sind. Und die Preise sind inklusive Umbau, der 17.000 Euro teure Einstiegslift zum Beispiel ist also schon mit drin.

O-Ton: Elia Akkawi, Geschäftsführer, HRZ Reisemobile GmbH, 74613 Öhringen
Länge: 1:52 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 30.08.2015 
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