Energy Storage 2015 | 09.03.15 - 11.03.15 | Düsseldorf
Den eigenen Strom speichern
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Info: Etwa 1.000 Euro kostet es heute, eine Kilowattstunde Strom abzuspeichern. Das ist ziemlich günstig, im vergangenen Jahr sind die Kosten für Stromspeicher um etwa ein Viertel gefallen. Im Kollegengespräch geht es um die Kosten, die Frage, ob es sinnvoll ist, den eigenen Strom zu speichern und am Rande auch um den Dschungel der EEG-Gesetzgebung.

Anmoderation: Speicher wird immer günstiger. Was für den Computerspeicher gilt, das gilt auch bei der Wärme. In Düsseldorf sehen die Fachleute auf der Konferenz und Messe Energy Storage bereits die Sonne hell aufgehen, wenn es um bezahlbare Energiespeicher geht. Denn der Akku für die selber auf dem Hausdach produzierte Sonnenenergie ist bereits bezahlbar.

Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, was heißt das, in Zahlen ausgedrückt?

Frage 2: Warum sollte man das machen, in der Rechnung ist die Rumrechnerei der EEG-Umlage noch nicht drin, also rein aus Geldgründen wird man das nicht machen wollen.

Frage 3: So richtig auf dem Schirm haben das noch nicht allzu viele, gibt es dazu auch eine Erklärung?

Frage 4: Aber kann ich denn mein Haus zu 100 % selbst versorgen?

Abmoderation: Allmählich tut sich was in unseren Kellern. Neben der Heizung kann da im Prinzip jetzt schon ein Energiespeicher einziehen, falls denn schon eine Solaranlage auf dem Dach sitzt. Mit dem Speicher lässt sich die tagsüber oben produzierte Energie für den Abend speichern. Das kostet natürlich einige tausend Euro, dafür gibt es aber auch eine Förderung von der KfW-Bank.

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Antwort 1: Das lässt sich auf eine einfach Formel bringen: 1.000 Euro pro Kilowattstunde Speicher sind Minimum. Zur Auswahl stehen im Prinzip zwei verschiedene Techniken. Zum einen sind da die guten alten Bleiakkus, schwer, etwas altmodisch und mit ein paar technischen Besonderheiten versehen. Zum anderen sind da die Lithium-Ionen-Akkus wie aus dem Smartphone. Beide sind einsetzbar, sagt Carl-Georg Graf von Buquoy von der Energieagentur NRW.
O-Ton
Überlegen muss man sich nur, nehme ich Bleibatterien, dann muss ich die doppelte Menge an möglicher Leistung installieren, weil die Batterien etwas eigenwillig sind und sich nur unter mechanischen Schmerzen zu mehr als die Hälfte entladen lassen.

Antwort 2: Nein, das ist ein Gedanke, der um das Geld. Der wird aber wichtiger. Denn gerade was Lithium-Ionen-Akkus angeht, so sind die Preise im Sturzflug, im vergangenen Jahr sind die um etwa ein Viertel gefallen. Aber andere Gründe spielen auch wichtige Rollen. Zum Beispiel die der Autarkie.
O-Ton
Und es muss ja auch gar nicht jeder seinen eigenen Speicher haben, eine Siedlung kann sich ja auch zusammenschließen und einen gemeinsame Anlage bauen, wie ja auch Heizzentralen in Siedlungen teilweise etliche Häuser gemeinsam ansteuern.

Antwort 3: Ja, da gab es den einen erhellenden Moment am Morgen des ersten Konferenztages. Da ging es um Speichertechnik und wie wichtig sie ist. Und auf dem Podium stand ein Vertreter des Wirtschaftsministeriums, der meinte, Studien sagten, Speicher seien nicht so wichtig. Da staunte der Fachmann und einer, Dirk Uwe Sauer von der Technischen Hochschule Aachen, hat mir gesagt, woher solche Einschätzungen kommen. In den Studien gebe es keinen Speicherbedarf, in der Realität schon.
O-Ton
Also hat da die Politik noch etwas Nachholbedarf, da sie eben mit veralteten Ausgangssituationen arbeiten lässt.

Antwort 4: Sagen wir mal, nicht mit heutiger Technik. Es ist ein guter Grad an Selbstversorgung möglich, das ja. 70 % bis 80 % sind drin. Bei einem höheren Grad würde es schon schwierig, sagt Carl-Georg Graf von Buquoy von der Energieagentur NRW.
O-Ton
Das ist noch weit in der Zukunft, jetzt rollt der Markt für die Energiespeicher erstmal an, wenn das Hin und Her in Sachen Energiewende und Vergütung vielleicht mal gelöst ist, dann wäre das eine Überlegung für den nächsten Schritt.

O-Ton: Carl-Georg Graf v. Buquoy, Netzwerkmanager Photovoltaik, EnergieAgentur.NRW, 40476 Düsseldorf;
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dirk Uwe Sauer, Professor für "Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik", Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe, RWTH Aachen, 52066 Aachen
Länge: 3:48 (4 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 10.03.2015 
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