©Foto:Messe Düsseldorf

Info: Auf einer Messe geht es ums Verkaufen und Einkaufen, um das Vorstellen neuer Produkte und um Terminstress. Auf der wire / Tube bietet eine Halle einen Ort, wo diese Dynamik einer Messe ganz anders in Erscheinung tritt. Stefanie Welk baut Gesichter und ganze Menschen aus Draht. Die Gesichter zeigen Emotionen durch fliehende, offene Drahtenden, die Ganzkörperskulpturen bekommen Bewegungsenergie dadurch.

Anmoderation: Auf der Messe Düsseldorf zeigen die Aussteller der Messen wire / Tube ihre Produkte aus Draht und Rohr. Doch eine Halle zeigt auch Kunst. Die Künstlerin Stefanie Welk aus Heidelberg stellt dort Menschen aus Draht aus.

O-Ton ?: "Also, das sind oft so innere Dynamiken ... man kann durchaus sehr expressiv sein ... das gibt noch eine andere Dimension."

Zwischenmoderation: Stefanie Welks Modelle schreiten durch den Raum, sie sind sportlich und holen weit aus mit Armen und Beinen. Dabei scheinen sich aber Teile ihres Körpers zu lösen, einzelne Drähte aus ihrem Körper zu fliegen. Damit stellt Stefanie Welk Dynamik her.

O-Ton ?: "Also, das war auch so eine Entwicklung, dass ich mich anfangs sehr an die Form gehalten hab ... das Schöne ist, dass diese Drähte dann fließen und man auch sehr spontan damit arbeiten kann."

Zwischenmoderation: Manche Gesichter scheinen auch zerrissen zu sein zwischen der Ruhe der einen Gesichtshälfte und der Unruhe der anderen. Doch lassen sich Ruhe und Unruhe eigentlich trennen?

O-Ton ?: "Es hat immer beide Komponenten, wenn man nah rangeht ... sieht man oft nur das Chaos ... Es hat auch was Meditatives für mich."

Zwischenmoderation: Kunst steht normalerweise im Museum oder im freien, öffentlichen Raum. In die Messehalle dagegen kommen die Einkäufer und Verkäufer von Firmen, marktorientierte Geschäftsführer und kaum einer verharrt mal einen Moment.

O-Ton ?: (lacht) "Nee es ist eher nur ein Bruchteil, der sich interessiert. Aber das reicht ja auch, sind ja genügend Menschen hier."

Zwischenmoderation: Am Ende Woche sollen die Messen wire / Tube über 70.000 Besucher gehabt haben. Genug Potential also für einige Besuche. Und auch aus Sicht der Kunst hat eine technische Messe Vorzüge.

O-Ton ?: "Es ist für mich natürlich auch eine Inspiration ... Eldorado verschiedener Materialien, die ich sonst gar nicht kennenlernen würde ... nach bestimmten Rahmenbedingungen wieder kreativ zu sein."

Abmoderation: Gewickelt, geknotet, geschweißt: auf dem Messe-Duo wire / Tube stellt die Heidelberger Künstlerin Stefanie Welk ihre Menschen aus Draht aus, mal rostfrei, mal rostend. In ihrer Ruhezone sollen die Besucher entspannen und neue Inspiration holen können. Ihre Skulpturen stehen breit gestreut in Deutschland, von Iserlohn bis Berlin.