METAV 2014 | 11.03.14 - 15.03.14 | Düsseldorf
Industrie 4.0: Ein Schlagwort wird erklärt
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Info: Industrie 4.0 ist das Schlagwort, hinter dem sich eine revolutionierende Industrie verbirgt. Die Fertigungsabläufe in den Werkshallen sollen sich radikal verändern, die Fertigung soll sich in Teilen selber organisieren. Wie die Zukunftsvision funktionieren soll und wo es noch hakt, das erfahren Sie in dem Kollegengespräch.

Anmoderation: Ein Schlagwort macht die Runde in der Industrie. Auch auf der Düsseldorfer Messe METAV der Werkzeugmaschinenfabrikanten ist es häufig zu sehen: Industrie 4.0 heißt es. Das hinter diesem Begriff steckende Versprechen einer neu organisierten Produktion beschäftigt die Branchen.

Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, was ist darunter zu verstehen?

Frage 2: Das heißt, bei Störungen könnte der Ablauf geändert werden?

Frage 3: Aber ist das denn für alle Industriezweige brauchbar? Einige brauchen ja auch eine bestimmte Reihenfolge.

Frage 4: Was fehlt denn noch, damit Industrie 4.0  umgesetzt werden kann?

Abmoderation: Industrie 4.0 heißt die Vision der Bundesregierung und der Wirtschaft für die nächsten zehn bis 20 Jahre. Am Ende soll die Produktion flexibler gestaltet werden, wenn die zu bauenden Produkte es zulassen.

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Antwort 1: Also, nehmen wir einfach mal ein Lego-Männchen als Beispiel. Das besteht ja aus dem Körper, den Armen, den Beinen und einem Kopf. Die werden klassisch in einer bestimmten Reihenfolge aneinander gebaut. Und hinten kommt das fertige Männchen raus. Mit der Industrie 4.0 soll dieser starre Ablauf aufgeweicht werden, sagt Roland Nolte vom Cluster Produktion NRW.
O-Ton
Das heißt, jedes Teil bekommt einen Code und die Steuerung weiß anhand der Abläufe in der gesamten Produktion, wann ein Teil wohin muss.

Antwort 2: Genau, nehmen wir an, die Maschine mit den ganzen rechten Beinen hakt. Das bekommen die Computer mit und leiten den Strom der anderen Einzelteile um bis das Problem behoben ist. So lange bekommen die eben erst die Arme und das andere Bein angebaut. So kann ein Produktionsausfall verhindert werden, sagt Roland Nolte.
O-Ton
Das freut dann im Ende auch die Kunden, denn sie bekommen trotz eines Problems ihre Ware zum versprochenen Zeitraum.

Antwort 3: Stimmt, ein Auto zum Beispiel braucht erst die Lackierung, bevor der Innenraum ausgestattet werden kann. Und es geht bei Industrie 4.0 ja auch um eine Kennzeichnung jedes einzelnen Teils, da sind Rohmaterialien wie Stahl, die also mehrfach aufgeschmolzen, zurecht gedengelt und gefaltet werden, die sind schon mal draußen. Dieses 4.0 ist auch nichts, das heute ansteht, sagt Roland Nolte.
O-Ton
Die Firmen in NRW seien da aber schon ganz gut aufgestellt, rein durch die Struktur des Landes mit den vielen kleinen Zentren, die vernetzt seien. Im Denken sei das schon drin.

Antwort 4: Also, beim Beispiel Legomännchen wird es offensichtlich. Wenn da jedes Teil seinen eigenen Code bekommt, dann sind wird bei Millionen Teilen, die gleichzeitig durch eine Fabrik rauschen. Das ist eine riesige Menge. Und es soll ja nicht nur in einer Fabrik eingesetzt werden, denn wenn, dann sollten möglichst viele an einer Produktion Beteiligten dieses System einsetzen. Und das weltweit, sagt Roland Nolte.
O-Ton
Sprich: es fehlt einfach Rechnerkapazität. Aber bis diese Vision umgesetzt ist, dauert es ja auch noch einige Zeit.

O-Ton: Dr. Roland Nolte, Produktion NRW, VDMA NRW, Grafenberger Allee 125, 40237 Düsseldorf
Länge: 3:23 (4 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 13.03.2014 
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