METAV 2014 | 11.03.14 - 15.03.14 | Düsseldorf
Die METAV hat begonnen: ein Überblick von 3D-Druck bis Nachwuchsförderung
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Info: Die METAV hat begonnen. Bis Samstag zeigen Werkzeugmaschinenhersteller und ähnliche Branchen neue Techniken, Erleichterungen am Arbeitsplatz und Produkte. Im Überblick geht es um den 3D-Druck in der Medizin am Beispiel eines neuartigen Druckers, um eine Maschine, die aus Metallpulver ein Bauteil aufbaut und bei Bedarf Überflüssiges wieder wegfräst. Außerdem geht es um den Fachkräftemangel in der Branche und wie sie auf der Messe um Nachwuchs wirbt.

Anmoderation: In Düsseldorf hat die METAV geöffnet, die Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung. Das klingt erst mal wenig spannend. Doch von den auf der Messe Düsseldorf vorgestellten Maschinen profitieren viele von uns, sei es als Arbeitnehmer oder als Patient beim Arzt.

Frage 1: Messereporter Harald Schönfelder, was hat denn die Medizin mit einer Industriemesse zu tun?

Frage 2: Wie reagieren die Mediziner auf die Vorstellung, wie groß ist das Interesse?

Frage 3: Was sind denn die Vorteile dieser Art der Fertigung?

Frage 4:
Was bietet denn die Messe für den Nachwuchs. Schüler sollen dort doch auch sehr willkommen sein.

Abmoderation: Auf der Messe Düsseldorf hat die METAV begonnen. Die Messe der Werkzeugmaschinenhersteller zeigt neue Fertigungstechniken und Maschinen. Sie zeigt aber auch, wie dadurch zum Beispiel die Medizin verändert wird und wo es Chancen für angehende Ingenieure oder Facharbeiter gibt.

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Antwort 1: Ein aktuell sehr wichtiges Thema in der Industrie ist das „generative Verfahren“ in der Produktion von Einzelstücken. Umgangssprachlich: es geht um 3D-Druck. Der steckt zwar noch in den Anfängen, doch in der Medizin kann er helfen, Patienten besser zu versorgen. Eine Firma stellt auf der Messe eine Neuheit vor, einen 3D-Drucker, der unterschiedliche Materialien kombinieren kann. Das sei eine Weltneuheit, sagt sie und als Beispiel hat sie das durchsichtige Modell eines Kopfes mitgebracht, in dem das Gehirn aus undurchsichtigem Material steckt. Oliver Herrmann vom Verkäufer des Druckers, RTC Rapid Technologies, sagt: Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten.
O-Ton
Nehmen wir mal an, Ärzte müssen an einem echten Kopf einen Teil des Schädelknochens ersetzen. Wir können auch ein Bein nehmen oder ein Hüftgelenk. Sie können sich eine naturgetreue Kopie des zu operierenden Knochens ausdrucken und daran üben, ob die Prothese dort auch wirklich passt. Und im Gegensatz zum traditionell gefertigten Modell können sie die Datei des Modells auch einfach zur weiteren Behandlung an ihre Kollegen senden, der sich dann ja auch ein Modell ausdrucken kann.

Antwort 2: Also, da muss ich mich erstmal auf die Wahrheitsliebe des Verkäufers verlassen. Er sagt, das Interesse ist groß. Das träfe allgemein auf seine Maschinen zu. Vor allem im Bereich Zahnmedizin gebe es Interesse, sagt Oliver Herrmann.
O-Ton
Und das bedeute dann letzten Endes auch eine Kostenersparnis, denn die Daten müssen nicht mehr so teuer gelagert werden wie die bisherigen Gipsmodelle. Und auch Kunststoffschienen für die Zahnkorrektur kommen inzwischen aus dem Drucker.

Antwort 3: Also sie steckt ja noch in den Anfängen. Doch erste Firmen denken schon weiter und arbeiten an der zweiten Generation. Der Konzern DMG Mori gehört dazu. Er stellt eine Weltneuheit auf der Messe aus: eine Maschine, die mit Metallpulver druckt und gleichzeitig fräsen kann. Dadurch können einmal komplizierte Teile aus einem Stück gebaut, also aufgebaut, werden, ohne dass der Hersteller sie aufwändig gießen muss und gleichzeitig kann er eventuelle Fehler gleich korrigieren, sagt Markus Schraml von DMG Mori.
O-Ton
Das ist jetzt ein Beispiel aus der Metallindustrie, aber weiter gedacht und entsprechend für Kunststoff abgeändert kann so eine Technik später einmal auch in der Medizin angewendet werden.

Antwort 4: Die Nachwuchsstiftung des Veranstalters VDW, dem Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, hat einen großen Bereich auf der Messe. Und dort spricht er Schüler an und lädt sie ein, die verschiedenen Arbeitsfelder kennenzulernen. Dazu gehören kleine Aktionen, aber auch praxisnahe Beispiele an echten Maschinen, sagt Peter Bole, der Leiter der VDW-Nachwuchsstiftung.
O-Ton
Wobei die Schüler nur die Einen sind, die der VDW damit anspricht. Die Anderen sind die Lehrer, auch die der Berufsschulen, die die Werkzeugmaschinenfabrikanten auf sich aufmerksam machen wollen. Denn die empfehlen ihren Schülern ja die Branchen, in denen die sich dann später bewerben. 

O-Ton: Oliver Herrmann, Vertrieb, Office Düsseldorf, RTC Rapid Technologies GmbH, Industriestr. 26, 40822 Mettmann;
Markus Schraml, DMG Mori, DECKEL MAHO-Straße 1, 87459 Pfronten;
Peter Bole, Leiter der Stiftung, VDW-Nachwuchsstiftung, Gildemeisterstraße 60, 33689 Bielefeld
Länge: 4:23 (4 Antworten kürzbar, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 11.03.2014 
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