BEAUTY, TOP HAIR & mads 2014 | 21.03.14 - 23.03.14 | Düsseldorf
Im Gespräch mit einer Leiche
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Info: Film, Fernsehen und Theater brauchen Leichen. Deshalb hat sich die Make-Up Artist und Design Show für die Deutschen Meisterschaften der Nachwuchsmaskenbildner auch genau das Thema "Mordopfer" ausgesucht. Bei der Vorstellung des Messeprogramms gab es eine "Leiche" zu sehen und zu sprechen. Patrice Estanco ist sonst Statist an der Deutschen Oper am Rhein. Er und der Chefmaskenbildner der Oper sind in den O-Tönen zu hören.

Anmoderation: Die Messe Düsseldorf lud jetzt zu einem Gespräch mit einer Leiche ein. In der Rechtsmedizin der Uniklinik Düsseldorf hat sie ihre Make-Up Artist Design Show (mads) vorgestellt. Am 22. und 23. März treffen sich etwa 3.000 Maskenbildner aus Film, Fernsehen und Theater auf der Messe. Dort gibt es auch die Deutschen Meisterschaften der Nachwuchsmaskenbildner. Sie sollen dort ihre Models als Mordopfer schminken. Bei der Vorstellung des Programms war auch Bernd Staatz, der Chefmaskenbildner der Deutschen Oper am Rhein, dabei. Sind Mordopfer auf der Bühne und im Film eigentlich lebensecht dargestellt oder haben die eine eigene Medienrealität?

O-Ton 1: "Es hat ne eigene Realität ... aber wenn der Regisseur das sagt, dann wird halt weiter gepumpt."

Zwischenmoderation: Und so wird es auch auf den Deutschen Meisterschaften sein. Die Maskenbildner bringen eine Zeichnung mit und die müssen sie möglichst detailgetreu modellieren.

O-Ton 2:
"Die Aufgabe heißt ganz genau ... das muss effektvoll sein ... also nicht, das man sagt, das ist lebensecht oder "totecht"."

Zwischenmoderation:
Und damit sich die Gäste schon mal eine Vorstellung machen können, hat die Düsseldorfer Oper auch einen ihrer Statisten mitgebracht, Patrice Estanco, und ihn in einen Toten verwandelt. Kopf und Füße schauten auf einer Bahre unter einem Laken hervor. Als die als Ärzte verkleideten Maskenbildner das Laken zurückschlugen, kam der Körper zum Vorschein. Für die Verwandlung brauchte er erst mal viel Geduld.

O-Ton 3: "Ja, zwei Stunden, drei ... erst kommt der Brustkorb und die Innereien ... und dann die Schminke zuletzt."

Zwischenmoderation: Und den Brustkorb schnitten die Maskenbildner dann auf, um im „Verrückte Wissenschaftler“-Modus dort herum zu schnüffeln. Lunge, Brustkorb und die ganzen Innereien waren aus Silikon und anderem Material nachgebildet. Und wie fühlt sich das an? Patrice Estanco muss erst mal lachen.

O-Ton 4: "Ach, ganz gut eigentlich ... Warm ist es ... passt sich die Körpertemperatur an."

Zwischenmoderation: Der Clou dabei: Der ganze Oberkörper war künstlich, Patrice Estanco war geschickt in der Bahre verborgen und der Kopf mit dem Kunstkörper verbunden, sagt Bernd Staatz, der Chefmaskenbildner der Oper.

O-Ton 5: "Man kann sich ja vorstellen, dass das alles künstlich ist ... da gucken ja nur die Füße und der Kopf raus und der ganze Torso ist künstlich gemacht von uns."

Abmoderation: Und diese Kunst, das möglichst naturgetreu nachzubilden, was der menschliche Körper an Einzelteilen an und in sich trägt, das zeigen die Maskenbildner auf der Make-Up Artist Design Show auf der Messe Düsseldorf. Gleichzeitig gibt es dort die Messen Beauty und Top Hair rund um Schminke, Styling und Wellness.

O-Ton: Bernd Staatz, Chefmaskenbildner, Deutsche Oper am Rhein, Theatergemeinschaft Düsseldorf-Duisburg gGmbH, Heinrich-Heine-Allee 16a, 40213 Düsseldorf;
Patrice Estanco, Statist, Deutsche Oper am Rhein
Länge: 1:36 (5 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 06.03.2014 
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