Info: In der Politik scheint es zur Zeit gerade hip zu sein: Ist der Gegenkandidat im Weg, könnte man ja mal seine universitäre Laufbahn unter die Lupe nehmen. Aktuell ist Bundesbildungsminsterin Annette Schavan im Fokus der Doktor-Kontrolleure. Hat sie ihren Titel womöglich nicht verdient? Die Philosopische Fakultät der Uni Düsseldorf muss über die Frage beraten. Wir haben mit dem Dekan der Fakultät über das Thema Doktortitel gesprochen. Er hat eine Beobachtung gemacht: Immer weniger Studierende interessieren sich für einen Doktortitel.
Anmoderation: Herr Gutenberg mit einem T steht für die Erfindung des Buchdrucks vor über 500 Jahren. Herr Guttenberg mit zwei T für die Erfindung des heimlichen Kopierens. Beide sind tot, der eine wirklich, der andere politisch. Aktuell steht Bundesbildungsministerin Annette Schavan unter Verdacht, ihren Doktortitel nicht verdient zu haben. Wieso aber scheinen so viele für die Doktorwürde große Risiken auf sich zu nehmen?
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Beitragstext: O-Ton Je höher der Berufsstand, desto wichtiger ist auch ein Doktortitel im Namen. Bruno Bleckmann ist der Dekan der Philosophischen Fakultät an der Uni Düsseldorf. Studierende, die einen Doktortitel erlangen möchten, legen ihre Anmeldung auf seinen Schreibtisch. Und davon findet der Dekan immer weniger. O-Ton Stipendien aus der Wirtschaft könnten helfen. Denn Doktoraspiranten bleibt fürs Kellern nebenher keine Zeit. Eine der jüngsten Doktortitelträgerinnen ist Ruth Heynen. Die Schauspieler- und Dramaturgin hat mit 49 Jahren ihren Titel erhalten und bestätigt den immensen Aufwand, der für den Titel notwendig ist. O-Ton Ihre Abschlussarbeit handelt über das Thema Europa - und wie Kultur helfen kann, ein besseres Zusammenleben zu ermöglichen. Ihr Weg zum Doktortitel hat sich erst spät ergeben. O-Ton Was aber hat sie angetrieben, nach so vielen Jahren noch den Doktortitel anzugehen - Ansehen? Ein zusätzliche Zeile im Personalausweis oder doch Vorteile im Beruf? O-Ton Patrick Pröbsting Redaktion ... Düsseldorf.
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