©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Mehrere Tage Festival ohne Zelt, das geht meist gar nicht. Doch mit Zelt ist es auch schwer, denn nur wenige kommen unbeschadet wieder nach Hause. Um den Kunststoffmüllberg wenigstens etwas kleiner werden zu lassen, gibt es nun das Kartent. Das ist ein Zelt aus doppelwandigem Karton, was zwar auch auf dem Müll landet, das aber wenigstens recycelt werden kann.
Anmoderation: Schnauze voll von der ganzen Verschwendung auf den Festivals? All die Zelte, die wieder in Roskilde, Wacken und Co weggeschmissen wurden, weil die anderen besoffenen Köppe es für ein Klo gehalten haben? Da schafft das Kartent Abhilfe. Das ist ein Zelt, das gebaut ist, um ein paar Tage zu halten. Wie der Name andeutet, ist es aus Karton. Auf der TourNatur in der Messe Düsseldorf haben wir es uns angesehen. Ralf Stefan Beppler vom Beratungscenter der TourNatur erklärt, worum es geht.
O-Ton 1: "Das ist Kartonage, ganz normal aus recyceltem Papier hergestellt ... lässt jeder vierte Besucher einess Musikfestivals sein Zeltzurück, entweder weil er zu müde und zu besoffen ist es abzubauen ... da torkeln ja auch viele Leute rum, das heißt, da entstehen riesige Müllberge."
Zwischenmoderation: Mit dem Kartent werden die Müllberge zwar nicht kleiner, aber wenigstens etwas umweltfreundlicher. Denn abgesehen von ein paar Nieten aus Kunststoff, die das Zweimannzelt zusammenhalten, ist alles aus Karton und ziemlich steif. Wenn Kim Dotcom drauffällt, dürfte es zwar auch zusammenbrechen, leichtere Schläge dürfte seine doppelwandige Hülle aber sicher aushalten. Außerdem sorgt das dicke Material dafür, dass das Zelt halbwegs regensicher ist.
O-Ton 2: "Selbst wenn es mal regnet, hält es genug aus und hinterher kann man das Zelt tatsächlich recyceln ... Das ist ne Möglichkeit Müll zu vermeiden, vor allen Dingen diesen vielen Plastikmüll ... gerade in diesem Zeltbereich mit Beschichtungen und unterschiedlichen Materialien ist das manchmal ganz schwierig und da ist ein Kartonzelt auf jeden Fall die nachhaltigere Version."
Abmoderation: Nur ein wenig dunkel ist es im Zelt. Es gibt logischerweise einen Eingang, dazu werden die beiden Flügel einer kurzen Seite dreieckig nach außen geklappt, ansonsten fehlen aber Fenster. Ist der Eingang zu, wird es zappenduster. Aber das muss nach einer durchzechten Nacht ja nicht verkehrt sein.
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