©Foto:Igedo Company

Info: "Bauhaus begleitet mich mein Leben lang", "Ich war schon immer von Japan inspiriert" - diese zwei Sätze vereint Dawid Tomaszewski auf seinen Kleidern. Die klaren Linien der Bauhaus-Grafik vereint er mit Koi-Karpfen und Mustern, die wie japanisches Porzellan wirken. So entsteht leichte, luftige Kleidung, die spielerische Elemente und klassische Elegant verbindet.

Anmoderation: Dawid Tomaszewski ist einer der kommenden Stars für tragbare Mode. Der aus Polen stammende und in Berlin arbeitende Designer verkauft seine Mode seit 2009 unter eigenem Namen. Sein Handwerk hat er in London und an der Hamburger Akademie der Künste gelernt. In Hamburg war eine Ikone unter den Modedesignerinnen seine Lehrerin: Vivienne Westwood. Farbenfroh sind seine Anzüge und Kleider und haben doch Muster aus dem Bauhaus als integralen Bestandteil. Auf der Modemesse gallery in Düsseldorf hat der sonst eher auf Showrooms Dawid Tomaszewski einen seiner seltenen Stände. Dort kombiniert er seinen Liebling - das Bauhausdesign - spielerisch mit japanischen Motiven. Die sind auch auf seinem persönlichen Lieblingsstück aus der neuen Kollektion, in Form von Koi-Karpfen.

O-Ton 1: "Eine von meinen Lieblingsstücken ist einfach dieses Kleid. Wir haben die Kois zeichnen lassen. Jeder Stoff, jedes Teil, das in der Kollektion ist, wird nur für uns hergestellt. Also, wir stellen alle Stoffe her, wir lassen alle Stoffe weben. Das kann man nicht von der Stange kaufen."

Zwischenmoderation: An diesem Kleid wird auch klar, wie viel Arbeit in einem Design steckt. Die Grundfarbe ist ein helles Beige mit dem klaren Bauhausklassiker darüber in Schwarz. Und darauf tummeln sich die Kois. Monatelang hat das Team um Dawid Tomaszewski daran gearbeitet.

O-Ton 2: "Ich glaube, das war so halbes Jahr, bis die Kois wunderschön waren. Also, wir haben letztes Jahr Wasserzeichnungen und wir haben die, glaube ich, 40 mal zeichnen lassen, bis der perfekte Koi entstanden ist, dann wurde das platziert, zusammengefügt, Farben geändert, Farben rausgeholt - ich bin ja so obsessed mit Farben und Formen und... halbes Jahr, ja."

Zwischenmoderation: Schon immer habe ihn japanisches Design fasziniert, sagt Dawid Tomaszewski. Da war es ein kurzer Weg zum Bauhaus, mit dem ihm ebenfalls eine lebenslange Leidenschaft verbindet. Neben den Kois zeigen andere Kleider graphische Designs, die sich an japanisches Porzellan erinnern. Doch das eine Muster aus Senkrechten, Waagerechten und Diagonalen taucht immer wieder über die Jahre auf seinen Kleidern auf.

O-Ton 3: "Ich fand schon immer Bauhaus spannend, als Architektur, und das Muster von Marcel Breuer hat mich... also es begleitet mich mein ganzes Leben. Also von zu Hause aus schon, wo die Stühle von Marcel Breuer da waren bis zu meiner Wohnung, die zu 80 % aus Bauhaus besteht. Ich liebe dieses Muster, diese Grafik, diese Einfachheit und Zeitlosigkeit. Ich liebe es einfach und nächste Saison kommt wieder der Bauhaus aber mit anderen Motiven drauf, also das ist jetzt jede Saison bei uns zelebriert. Wie das hier, das ist dasselbe Muster, nur halt gewebt."

Zwischenmoderation: Mit seiner Mode bewegt sich Dawid Tomaszewski auf der Grenze zwischen Haute Couture und Prêt-à-porter. Dementsprechend schwer ist er zu finden. Klar, als Designer hat er in seiner Stadt, in Berlin, seine eigenen Showrooms und auch das KaDeWe hält seine Kleider vor. Ansonsten ist er dort zu finden, wo auch das Geld zu Hause ist, in Städten wie München oder Stuttgart, Essen oder Bregenz. Und auch Kampen auf Sylt gehört zur Liste und - etwas unvermutet - das hessische Wetzlar. Doch auch dort wohnen seine Kundinnen, für die der Designer voll des Lobes ist.

O-Ton 4: "Es gibt so viele tolle Frauen, die uns tragen inzwischen. Ich glaube jede Frau, die auf eigene Art und Weise besonders sein will. Also, ich glaube, ich richte das zu jeder Frau, also ich habe da keine begrenzte Idee, wer das sein soll. Ich versuche, mit meinem Produkt, jede Frau anzusprechen, die Mode liebt. Eigentlich: Mode regiert die Welt und deshalb sollte ich jede Frau ansprechen."

Abmoderation: Die fließenden Formen seiner Kleider und Muster sorgen dafür, dass unvorteilhafte Teile der eigenen Figur etwas verschwimmen. Keine Mode also nur für die Dünnen und Schönen, zumindest aber für die mit gut gefüllter Kaffeekasse. Gutes Design und edles Material hat seinen Preis.