©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Auf der Interpack trifft sich alle paar Jahre die Verpackungsindustrie. Viel Bekanntes ist zu sehen, aber auch Visionäres. Drei davon stellt der Beitrag vor. Zum einen ist da die intelligente Verpackung, die zum Beispiel Kranken den Beipackzettel vorliest oder an die Tabletteneinnahme erinnert. Zum anderen ist da das Recycling. Kompostierbares Plastik ist hierzulande nie so richtig durchgestartet, in Frankreich ist das anders. Und in Südafrika werden aus Verpackungen Schulbänke hergestellt.
Anmoderation: Jeden Tag haben wir mit Verpackungen zu tun, jeden Tag ignorieren wir sie ziemlich gut und schmeißen sie weg. In der Messe Düsseldorf gibt es nun mit der "Interpack" eine Messe, die sich genau um diesen gerne ignorierten Teil unseres Lebens dreht: das Herstellen und Verbessern von Verpackungen. Bio-Verpackungen, intelligente Verpackungen und Verpackungen, die zu Schulbänken werden, gehören dazu.
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Beitragstext: Die Verpackungen der Zukunft werden intelligenter sein, zumindest in den Branchen, die nicht so sehr auf den Preis achten müssen. Medikamente zum Beispiel sind so ein Fall. Die Rondo AG von Joachim Hoeltz will das Gewiggel und Gefalte des Beipackzettels mit ihrer intelligenten Medikamentenverpackung abschaffen. O-Ton Allerdings ist dazu ein Smartphone mit entsprechender App nötig, über die die Pillenschachtel und das Smartphone kommunizieren. So kann es schlecht Sehenden den Beipackzettel auch vorlesen oder generell an die Medikamenteneinnahme erinnern. O-Ton Allerdings dauert es noch ein paar Jahre, bis solche Verpackungen beim Kunden ankommen. Fünf Jahre sind solche Packungen noch weg, schätzt Joachim Hoeltz. Was es schon länger gibt, das sind biologisch komplett abbaubare Plastiktüten für Obst und Gemüse. In Frankreich sind die nun vorgeschrieben, dort müssen sich die leichten Tüten bei sommerlichen Temperaturen von 26 Grad in drei Monaten in Wasser und CO2 verwandeln. In Frankreich und Italien läuft das Geschäft mit den Supermärkten, hierzulande nicht, sagt Stan Haftka, Vertriebsleiter des Kunststoffherstellers Bio-Fed. O-Ton Einen ganz anderen Weg der Müllvermeidung geht das Projekt "Virtuous Circle" in Südafrika. Dem Namen nach das genaue Gegenteil eines Teufelskreises, werden in dem Projekt aus den Verpackungen von Schulessen Schulbänke hergestellt. Der Kunststoff wird mit Sägemehl und Bindemitteln vermischt, daraus werden dann Schulbänke und Tische hergestellt, sagt Chris McArdle vom Chemiekonzern DuPont, einem der Projektteilnehmer. Dazu werden die Schulessen in speziellen Kunststoffsäcken verpackt, sogenannten "poaches". O-Ton Zumindest der Kunststoff soll also komplett wiederverwendet werden. 5.300 Beutel werden für eine Schulbank benötigt. Bisher hat das Projekt über 600.000 der Beutel wiederverwertet. Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf |