©Foto:Messe Düsseldorf

Info: Sie heißen "Biodynamite", "Pornfelder" oder "Spontan". Gemein haben sie, dass sie von jungen Winzern stammen und dass ihre Namen von Christoph Ziegler und seiner Werbeagentur entworfen wurden. Mit ihm haben wir uns über gute Namen unterhalten und wen sie ansprechen sollen. Außerdem erklärt er, was die Kunstnamen von althergebrachten Namen wie "Kröver Nacktarsch" unterscheidet

Anmoderation: Seit einigen Jahren tun Weine ganz wild. Duchgestylte Etiketten und seltsame Namen wie zum Beispiel "Pornfelder", "Kiss me green" oder "Fat Bastard" werden heute gerne getragen. Was drin steckt, das erklärt dann das Etikett auf der Rückseite. Was die Namen sollen und was sie ausmachen, haben wir auf der ProWein in Düsseldorf einen der Entwickler von Weinnamen gefragt.

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Beitragstext: Auf sein Konto geht "Biodynamite" für eine biologisch angebaute Geschmacksexplosion, der "Pornfelder", für den es Kritik hagelte, und einen Wein namens "Spontan". Weinnamen an sich sind schon alt, bestes Beispiel ist der "Kröver Nacktarsch". Der hat seinen Namen von der historischen Lagebezeichnung, sagt Christoph Ziegler von der Werbeagentur Medienagenten.
O-Ton
Damit liegen die traditionellen Namen auf der einen Seite, während die modernen Kunstnamen meist auf das Gegenteil verweisen: Hier werden verschiedene Reben gemischt, in der Weinsprache heißt die Mischung Cuvée.
O-Ton
Wer einen reinen Riesling oder einen reinen Weißburgunder will, der steht vor dem Regal und hat den schnellen Überblick. Die meisten Winzer schreiben den Namen der Rebe noch groß auf die Flasche. Aber auch dort ändert sich was. Für den Lubentiushof an der Mosel haben die Medienangenten einen Riesling auf den Namen "Spontan" getauft. Normalerweise wird die Gärung des Weines stark kontrolliert durch bewährte Hefekulturen.
O-Ton
Eine alte Herstellungsweise, auf die der moderne Name verweist. Nur wenn ich Riesling will, warum dann erst mühsam durch ein Etikett suchen, was hinter dem kreativen Namen steckt?
O-Ton
Das Geschäft läuft gut mit den Namen, vor allem junge Winzer suchen die Abwechslung auf dem Etikett und mehr Unverwechselbarkeit. So entstand auch der Name "Pornfelder", eine Mischung aus Portugieser und Dornfelder. Eventuelle Missverständnisse inklusive.
Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf