©Foto:Messe Düsseldorf

Info: Wein aus Kanada, das klingt doch erst sehr nach Bier aus Barbados, eben irgendwie nicht passend. Schließlich ist Kanada das Land des Eises, der Wälder, der Kälte. Doch der Süden des Landes, und damit auch die Weinbaugebiete, liegen auf einer Breite mit Südfrankreich. Das Wetter ist halt anders und selbst im verregneten Nova Scotia wird angebaut - und notfalls Sekt daraus gemacht. Die O-Töne sind auf englisch.

Anmoderation: Wer an Wein denkt, denkt sicher nicht an Kanada. Doch auch dort werden fleißig Reben angebaut. Zwei große und eine kleine Weinbauregion gibt es in dem Land, eine im westlichen British Columbia, eine im östlichen Ontario und dann noch eine kühle und nasse ganz im Osten, in Nova Scotia. Was diese Weine bieten, das hat unser Messereporter auf der ProWein in Düsseldorf den britischen Weinkritiker und Journalisten Jamie Goode gefragt.

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Beitragstext: Kanada, das sind ewige Wälder, ewiges Eis, ewige Winter. Eine Gegend, die vielleicht für Eiswein taugt - das tut sie wirklich - aber sonst? Dabei ist das eine Täuschung. Mit der Gegend um Bordeaux seien die beiden großen Anbaugebiete klimatisch vergleichbar, sagt Jamie Goode.
O-Ton
Was fehlt, ist der warme Golfstrom, der Europa auf gleicher Breite wärmt. Dafür gibt es das im Sommer warme kontinentale Klima im Landesinneren. Das hilft British Columbia, in Ontario hilft die Nähe zu den Großen Seen, die als Moderatoren der Temperatur dienen. Die meist angebauten Trauben heißen Merlot und Grauburgunder. Suchen aber sollte man nach anderen Sorten.
O-Ton
Cabernet franc, Gamay in Ontario und Syrah oder Shiraz, wie er auch heißt, und Chardonnay in British Columbia sind die Trauben der Wahl. Nur was macht eigentlich einen kanadischen Wein aus? Für Differenzierungen ist der Weinbau in Kanada zu jung und zu klein.
O-Ton
Bekannte Geschmacksrichtungen mit kleinem Dreh gibt es dort zu finden. Experten würden auch die Feinheiten erkennen. Aber ein Gebiet ist noch da, draußen am atlantischen und sturmumtosten Nova Scotia. Nass und kühl, da muss der Weinbauer weiterdenken, sagt Jamie Goode.
O-Ton
Also, wenn die Trauben nicht komplett reifen wollen, einfach als Basis für Sekt nehmen. Kein Land für Weinbauern, die das Risiko scheuen.
Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf