©Foto:Messe Düsseldorf

Info: Mobile Kassen sollen die nächste Runde der Neuerungen im Einzelhandel anstoßen. Die Tablets sollen als Aufgabenzentrale der Kundenberater werden und alles steuern. Auf der Messe hat der Kassenhersteller Wincor Nixdorf ein Gerät vorgestellt, das auch außerhalb der Apple Stores interessant ist: Es funktioniert mit Windows.

Anmoderation: Egal, ob Kleidung, Lebensmittel oder Werkzeug auf dem Einkaufszettel stehen, bezahlt wird immer am Ausgang in der Kassenbatterie. Zumindest was Bereiche wie Kleidung angeht, wo die Kunden eher weniger Artikel auf einmal kaufen, arbeiten die Hersteller der Kassen an einem Ende der festen Kasse. Auf der EuroCIS in der Messe Düsseldorf stellen sie ihre Ideen vor. Einer ist Winfried Nolte von Wincor Nixdorf, der eine neue mobile Kasse vorstellt.

O-Ton 1: "Und deswegen haben wir eben diese Plattform ... kann dabei zum Beispiel rein elektronische Zahlung akzeptieren ... mach vielleicht noch Inventur ... geht es darum, auch Bargeld zu akzeptieren."

Zwischenmoderation: Die Bezahlung ist der Knackpunkt der mobilen Kasse. Die stationäre Kasse kann auch Bargeld unterbringen. Das ist am Tablet nur schwer loszuwerden. Doch ganz abschaffen wollen die Hersteller von mobilen Kassen die bisherigen Geschäftsmöbel auch nicht.

O-Ton 2: "Und wenn man Bargeld akzeptieren will, dann muss ich auch eine Geldlade haben ... einen Artikel entsichern, vielleicht muss ich auch noch die Ware verpacken ... buche, miete quasi für diese Zeit die Peripherie ... gebe den Platz wieder frei für andere Mitarbeiter."

Zwischenmoderation: Auf diese Weise können Kunden in Deutschland schon bezahlen, zumindest in einem sehr überschaubaren Umfeld. Das händlernahe EHI Retail Institute schätzt die Zahl der Geschäfte mit mobilen Kassen auf etwa 20 bis 30 in ganz Deutschland, zumeist sind es Apple Stores. Das neue Gerät von Wincor Nixdorf setzt dabei auf das Windows-Betriebssystem. Das ist das am weitesten verbreitete System im Handel. Die Zahl der mobilen Kassen könnte also bald größer werden. Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI Retail Institutes sieht sieht es als zukunftsträchtiges Thema.

O-Ton 3: "Das ist schon ein attrakltives Modell ... im Fashion-Bereich oder im Unterhaltungselektronikbereich ... solcher mobilen Kassensysteme stark steigen wird."

Abmoderation: Denn neben dem reinen Kassieren bieten diese Systeme auch einen Blick in den Warenbestand, der Berater kann also seinem Kunden gleich sagen, ob die gewünschte Farbe oder die gewünschte Größe auch im Lager sind. Ob und wann die Abschaffung der Kassenbatterie wirklich beginnt, das ist noch offen, denn die Technik steht erst am Anfang.