©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Seit einigen Jahren verdrängen Kunststoffkorken und Schraubverschlüsse den klassischen Naturkorken. Doch was ist eigentlich bei einer langen Lagerung? Halten Kunststoff und Schraubverschluss inzwischen genau so lange stand? Von atmenden Verschlüssen und geschmeidigen Korken erzählt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut.
Anmoderation: Seit einigen Jahren haben die Kunststoffkorken und die Schraubverschlüsse den richtigen, wahren Korken verdrängt. Weinflaschen niedriger und mittlerer Preislagen setzen auf die neuen Verschlüsse. Doch können die Weine auch lange darin gelagert werden. Auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf haben wir das Deutsche Weininstitut dazu befragt. Denn zu Beginn galt bei den Kunststoffkorken: So verschlossene Flaschen sollten nach zwei bis drei Jahren spätestens getrunken werden. Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut sagt, das ist Vergangenheit.
O-Ton 1: "Die Schraubverschlüsse wie auch die Kunststoffkorken haben ... zugelegt ... von sieben bis zu zehn Jahren."
Zwischenmoderation: Die Hersteller haben also in ihr Material investiert und es verbessert. Das Problem der frühen Korken war, dass sie zu hart waren und im Flaschenhals auf lange Sicht schrumpften. Ein anderes Problem hat der Schraubverschluss. Mit dem ist alles gut abgedichtet, leider oft zu gut. Denn auch wenn an den gelagerten Wein keine großen Mengen Luft kommen sollten, so ist ein wenig Austausch doch gewünscht. Ernst Büscher nennt auch hier neue Entwicklungen als Lösung.
O-Ton 2: "Ja, es gibt jetzt auch bei den Schraubverschlüssen neueste Technologien ... insbesondere bei Rotweinen ... Rotwein etwas geschmeidiger und runder wird."
Zwischenmoderation: Bis zehn Jahre sind die Weine also mit diesen Neuentwicklungen sicher. Weine, die länger gelagert werden können, dürften wahrscheinlich mit Naturkork verschlossen sein. Doch egal ob Natur oder Kunststoff, nach so vielen Jahren sollten Sie eh über eine Umverkorkung des alten Schätzchens nachdenken. Ihr Winzer hilft Ihnen da sicher gerne. Denn er kennt das Prozedere.
O-Ton 3: "Das tun die Winzer übrigens auch selber ... müssen umgekorkt werden, damit der Wein länger frisch bleibt."
Abmoderation: So ist die Frage nach Kunststoffkorken, Schraubverschluss oder Naturkork eher eine Stilfrage geworden statt einer Frage nach dem bestmöglichen Verschluss. Auf der ProWein in Düsseldorf ging es um die Frage, welche Verschlüsse so lange durchhalten wie der Wein.
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