ProWein 2014 | 23.03.14 - 25.03.14 | Düsseldorf
Im Regal selten zu finden: Warum eine Suche nach dem Silvaner lohnt
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Info: Der Silvaner ist eine der ältesten Rebsorten überhaupt. Seit der Antike ist sie bekannt und seit über 300 Jahren ist sie auch in Deutschland heimisch. Noch in den 1970-er Jahren lag ihr Marktanteil bei 30 % der Anbaufläche. Heute ist er auf 5 % geschrumpft, Tendenz sinkend. Warum der elegant-zurückhaltende Silvaner einen Kauf lohnt, hören Sie in den moderierten O-Tönen.

Anmoderation: Chardonnay, Sauvignon Blanc und natürlich der Dauerbrenner Riesling. Wer sich in den Weinregalen der Supermärkte umsieht, wird überraschend wenige Sorten finden. Dabei gibt es doch so viele. Auf der Messe ProWein in Düsseldorf haben wir eine Lanze für eine der etwas versteckteren Sorten gebrochen, den Silvaner.
Der trockene Weißwein findet sich auch in den Regalen wieder, doch etwas seltener. Hermann Mengler, der Leiter der Fachberatung Kellerwirtschaft des Bezirks Unterfranken erklärt die Traube so.

O-Ton 1: "Also er zeichnet sich natürlich einmal aus durch seine zurückhaltende Art ... Das zeigt sich daran, dass er über Jahrhunderte überlebt hat ... Aber die wirklich guten Kenner, die wissen um die Stärken der Rebsorte Silvaner."

Zwischenmoderation: Die aber sollten auf das Anbaugebiet achten, denn in manchen Gegenden ist der Silvaner eher neutral schmeckend, in Franken und im Südtiroler Eisacktal dagegen bringt die Traube elegant schmeckende leichte Weißweine hervor. Und obwohl selber Franke, lobt Hermann Mengler auch die Rheinhessen.

O-Ton 2: "Was schön ist dort: es werden immer mehr Top-Silvaner ... die Individualität der Weine wird deutlich gesteigert ... nämlich dort, wo er hingehört: in die Top-Qualitäten."

Zwischenmoderation: Denn die Silvanertraube reagiert recht empfindlich auf das so genannte Terroir, also den Boden in Verbindung mit dem Klima seines Anbaugebiets und anderen Faktoren. Wenn das aber stimmt, dann geraten Liebhaber wie Hermann Mengler auch ins Schwärmen.

O-Ton 3: "Ich sag immer gern: die Silvaner-Rebsorte, denn für mich ist die Silvaner die Königin ... weil die Silvanerrebe keine kühlen, nassen Füße haben möchte, keine Frau möchte dass."

Zwischenmoderation: Noch vor wenigen Jahrzehnten war jeder dritte Liter deutscher Wein ein Silvaner, heute ist es gerade einmal noch jeder zwanzigste. Doch das Versteckspiel hat für diese uralte Sorte auch Vorteile, denn ein Boom würde der Qualität schaden.

O-Ton 4: "Zu hohe Erträge, das ist leider Gottes auch das Manko dieser Rebsorte ... dann werden die Weine schlank und dünn ... aber das gilt eigentlich auch für alle Rebsorten, die gut züchterisch behandelt worden sind."

Abmoderation: Also, suchen Sie mal den Silvaner, einen leichten Weißwein aus Deutschland, der etwas aus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Nur: trinken Sie ihn nicht zu oft. Wie gehört, verwässert das den zurückhaltenden Wein.

O-Ton: Hermann Mengler, Leiter, Fachberatung Kellerwirtschaft und Kellertechnik, Bezirk Unterfranken, Silcherstraße 5, 97074 Würzburg sowie
Vorstandsmitglied, Silvaner Forum e.V., Otto-Lilienthal-Str. 4, 55232 Alzey
Länge: 1:50 (4 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 23.03.2014 
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