100 Jahre Museum für Ostasiatische Kunst in Köln | 16.10.09 - 01.11.09 | Köln
Lange Ohrläppchen und andere spannende Geschichten

Info: Ein Museum lebt von den Exponaten und vor allem von den Geschichten um diese Ausstellungsstücke. Wir haben eine Gruppe Grundschüler mit einer Museumsführerin durch das Museum begleitet, die Spannendes über lang gezogene Ohrläppchen, eingefangene Dummheit und Wissens-Schwerter erfahren.

Anmoderation: Es ist sicherlich eines der schönsten Museen Kölns, mit einer tollen Lage direkt am Wasser und einem schönen Café, wo es sich im Sommer herrlich draußen sitzen lässt. Und es feiert in diesem Jahr einen großen, runden Geburtstag. Das Museum für Ostasiatische Kunst wird 100 Jahre alt. Jetzt wird wahrscheinlich mancher sagen: Ein Museum für Ostasiatische Kunst ist schon sehr speziell und nur etwas für eingefleischte Kunstfans oder Museumsgänger. Von wegen

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Abmoderation: Die Dummheit mit einem Wissensschwert zu zerschlagen, das wäre toll, wenn das so einfach ginge. Das Museum für Ostasiatische Kunst feiert das 100-jährige Jubiläum übrigens mit zwei Sonderschauen, die ab dem 17. Oktober zu sehen sind. Darin dann auch die riesigen Papierabreibungen, über die gerade gesprochen wurde. Und am 31. Oktober gibt es einen großen Tag der offenen Tür mit einem bunten Rahmenprogramm für die ganze Familie: von japanischen Trommlern, Puppentheater, Kung-Fu-Show und natürlich diversen asiatischen Spezialitäten und Leckereien. Und der Eintritt in das Museum ist an diesem Tag kostenlos.

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Beitragstext: O-TON Kinderrunde „Was seht ihr denn da ... die Zipfel sind so lang ..."
Die Zipfel, über welche die Drittklässler sich gerade ihre Gedanken machen, sind die Ohrläppchen einer alten Buddha-Statue. Und die Museumsführerin erklärt, was es damit auf sich hat ...
O-TON Museumsführerin „Es gab ja einen Buddha, der wirklich gelebt hat ..."
Diese Kinder haben ihren Eltern vermutlich jetzt etwas voraus, denn wer weiß schon, warum Buddha immer mit so langen Ohrläppchen dargestellt wird? Die Kinder lauschen den Erklärungen, die viele der Kunstwerke lebendig werden lassen. Das macht ein Museum so spannend. Nicht die einzelnen Exponate an sich, sondern die Geschichten drum herum. Zum 100-jährigen Jubiläum des Museums für Ostasiatische Kunst gibt es zum Beispiel eine Sonderausstellung, wo Abreibungen von buddhistischen Felseninschriften zu sehen sind. Viele Meter große Papiere mit riesigen Schriftzeichen. Die wären an sich schon beeindruckend. Wenn man mittels moderner Computeranimationen aber durch die Berge der chinesischen Provinz Shandong streifen kann und sieht, an was für kaum vorstellbar steilen Bergen diese Sinnsprüche oder Gedichte eingemeißelt wurden, dann werden die Abreibungen auf Papier förmlich lebendig, schwärmt die Museumsdirektorin Adele Schlombs ...
O-TON Schlombs „Ich denke, das ist was Fantastisches ..."
Spannend und modern präsentieren will die Direktorin des jetzt 100 Jahre alten Museums und damit nicht nur typische Museumsgänger anlocken.
O-TON Schlombs „Botschaft des Buddhismus ist immer aktuell ... junge Leute sind da sehr ansprechbar ... mediale Form der Aufbereitung, die die jungen Menschen gewohnt sind ... ist wie Surfen ..."
Die Vielfältigkeit der ostasiatischen Kunst zu präsentieren, die auch Europa stark beeinflusst hat, das war schon die Idee des Museumsgründers Adolf Fischer vor 100 Jahren. Und diese Vielfalt begeistert heute selbst Kinder und jeder findet etwas anderes, das ihm besonders gut gefällt ...
O-TÖNE Kinder „Ich fand den mit den elf Köpfen am besten ..."
Und wie war noch mal die Geschichte von diesem Fudo, der oft mit einem Schwert und einem Lasso dargestellt wird?
O-TON Kind „Mit dem Lasso fing der die Dummheit ein ... und mit dem Schwert, das ist das Wissensschwert, zerschlägt er das dann."
JS Köln, aus Köln JS

O-Ton: Museumsführerin;
Grundschulkinder;
Adele Schlombs, Direktorin, Museum für Ostasiatische Kunst, 50674 Köln
Länge: 2:06 (gekürzte Fassung - längere Version siehe unten)
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 09.10.2009 
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