Info: Reiten ist immer noch weiblich. Von 1,5 Millionen deutschen Reitern sind nur 15 Prozent männlich. Das stellt den deutschen Reitsport vor ein massives Nachwuchsproblem. Und wir Frauen kriegen keinen berittenen Traumprinzen mehr ab. Ein Beitrag.
Anmoderation: Märchenfrauen sind sehr geduldig. Dornröschen, Rapunzel und Co. warteten jahrelang auf ihren Traumprinzen. Frauen von heute sind da quengeliger. Wann kommt endlich der Prinz auf seinem blöden Gaul - las ich kürzlich auf einer Gratispostkarte. Flotter Spruch, auf den es leider nur diese Antwort gibt: Wahrscheinlich gar nicht. Denn in Deutschland sterben die Reiter aus. Von den 1,5 Millionen bei uns sind nur 15 Prozent Männer. Die berittenen Traumprinzen sind also Mangelware. Warum? Katrin Brodherr hat auf der Equitana nachgefragt.
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Beitragstext: Und das Ergebnis: Die Experten rätseln noch. Sönke Lauterbach von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung meint: O-Ton Messechefin Christina Uetz denkt eher an Rollenklischees. O-Ton Und deshalb quellen die Reitställe bei uns über vor Östrogen - für Jungs eine zweischneidige Sache, meint Deutschlands Top-Voltigierer Kai Vorberg. O-Ton Der Reitstall als Aufreißschuppen - offenbar ein gut gehütetes Geheimnis. Denn noch immer machen die meisten Jungs um Pferdeställe einen großen Bogen. Sie finden reiten unmännlich, sagt Sönke Lauterbach. O-Ton Für Equitana-Veranstalter Hans-Joachim Erbel folgt daraus: O-Ton Die Reiterliche Vereinigung hat schon Extrakurse fürs Mannsvolk entwickelt, sagt Sönke Lauterbach. O-Ton Dazu unterstützt die Reiterliche Vereinigung Lehrer, die Reiten als freiwillige AG an Schulen einführen wollen. Und bis diese Männerförderungsprogramme greifen, sind berittene Prinzen in Deutschland wohl weiter Mangelware. Katrin Brodherr, Essen ; aus Essen: Katrin Brodherr.
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