©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Nein, kein Arzt wird ein Rezept für einen Teller Garnelen an Knoblauch schreiben. Die TU Dresden hat aus Garnelenschalen einen Stoff gewonnen, der als Faser bei der Heilung von Knochen und Knorpel helfen kann. Weil der Stoff per Additivem Verfahren gewonnen wird, hat das Thema auch seinen Platz auf der METAV gefunden. Die Ergebnisse scheinen zu halten, was das Verfahren verspricht, doch vor einer Zulassung stehen noch die klinischen Tests.
Anmoderation: Wer einen Leistenbruch hat, der bekommt ein Netz eingesetzt, dass die Schwachstelle stabilisiert. Wer einen Bandscheibenvorfall hat, muss anders damit zurecht kommen. Doch das ändert sich. An der Technischen Uni Dresden untersuchen Forscher, wie sich Netze so verbessern lassen, dass sie als sanfte Behandlung genutzt werden können. Dafür haben sie eine Fertigungstechnik entwickelt, die Netze vielseitiger werden lässt. Auf der METAV in der Messe Düsseldorf sprechen sie über ihre Ergebnisse.
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Beitragstext: O-Ton erklärt Dilbar Aibibu, Forschungsgruppenleiterin an der TU Dresden, was in ihrem Institut für Textile Hochleistungswerkstofftechnik erforscht wird. Der Clou steckt in der Produktion der Netze. Bei der kommen natürliche Fasern zum Einsatz statt Kunststoffe oder Pulver. Diese Netze können gebrochene Knochen stabilisieren, ist die Hoffnung. O-Ton Die Knochen können in das Material hineinwachsen und finden durch den watteartigen Aufbau genug Oberfläche, um sich damit zu verbinden. Und vielleicht ist das Material geeignet, ein Volksleiden in Zukunft besser zu behandeln. O-Ton Allerdings, allzu schnelle Hoffnungen sollte sich kein Hexenschüssler machen. Denn auch wenn die Forschung eigentlich weit fortgeschritten ist, müssen die neuen Fasern erst in umfangreichen medizinischen Tests beweisen, dass sie nützlich und ungefährlich sind. O-Ton Und auch an anderen Umbrüchen arbeiten die Dresdner Forscherinnen und Forscher: Sie untersuchen, ob sich im Bereich des Herzens Stents und Herzklappen aus Textilfasern einsetzen lassen. Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf
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