MEDICA / COMPAMED 2017 | 13.11.17 - 16.11.17 | Düsseldorf
I’ve got you under my skin: Wenn Tattoo-Entfernungen schädlich sind
artimg11108_120x80.jpg

Info: Tätowierungen sind seit Jahren ziemlich beliebt. Das bedeutet auch, dass eine Menge Tattoos irgendwann entfernt werden. Trotzdem ist erstaunlich wenig darüber bekannt, was bei einer Entfernung per Laser eigentlich mit den Farben passiert. Die bilden Abbauprodukte und die wiederum können recht gefährlich sein. Das zeigen erste Forschungen des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. Auf der Medica stellen die Forscher ihr Projekt vor.

Anmoderation: Der Schmetterling auf dem Fuß, der Drache auf der Schulter, das Geweih über dem Maurerdekolletee: Tätowierungen sind ziemlich häufig geworden. Und nach langer Beschränkung auf die Farbe Schwarz gibt es sie seit Jahren auch in bunt. Und genau das ist das Problem, sagt der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. In den bunten Farben stecken Stoffe, Azo-Pigment genannt, die beim Entfernen des Tattoos krebserregend werden.

----------------

Beitragstext: O-Ton
Wie gefährlich die Stoffe wirklich sind, ist das Thema von Patrick Keller, Professor am Umwelt-Campus Birkenfeld. Ein Viertel aller unter 30-jährigen ist tätowiert, das Thema der Farbwahl geht also Viele an. Schwarze Tattoos sind nicht so problematisch, es geht um die bunten Farben.
O-Ton
Und Abbau bedeutet: Das Tattoo wird per Laser entfernt. Die Strahlung bricht die Farbstoffe auf, diese werden zerkleinert. Stimmt aber nicht, denn bei Versuchen buken die Laser die Pigmente zusammen, vergrößerten sie also. Dabei entstanden die erwarteten schädlichen Abbauprodukte und noch einige unerwartete. Ob die auch schädlich sind, das soll weiter erforscht werden. Aber auch die liebe Sonne setzt Abbauprozesse in den Farben in Gang.
O-Ton
Dass Abbauprodukte entstehen, das ist nach Tests auch inzwischen klar. Sie werden noch weiter erforscht. Denn bisher gab es die Versuche am reinen Produkt. Versuche mit tätowierter Schweinehaut sollen folgen. Die gute Nachricht ist: Die Hersteller bieten inzwischen auch Farben ohne Azo-Pigmente an, teilweise auch auf biologischer Basis. Für die Forscher um Patrick Keller geht es jetzt darum, die Folgen der Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie können sich einen Sensor vorstellen, mit dem der Arzt beurteilen kann, ob in der Farbe Azo-Pigmente stecken oder nicht.
O-Ton
Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf

O-Ton: Prof. Dr. Patrick Keller, Pharmatechnik, Fachbereich Umweltplanung / Umwelttechnik, Umwelt-Campus Birkenfeld, Hochschule Trier, 55761 Birkenfeld
Länge: 2:24 (divers kürzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 14.11.2017 
Bereitstellung des mp3-Audios in Sendequalität (E-Mail-Versand oder direkt speichern)
Nach Eingabe von Name, E-Mail und Sender stellen wir Ihnen unsere Audio-Beiträge zur kostenfreien Nutzung unter Berücksichtigung unserer AGB zur Verfügung.
Ihre personenbezogenen Daten unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz und werden nur für interne Zwecke verwendet.
* = notwendige Angaben
Es gibt unterschiedliche Varianten des Audio-Materials zu diesem Beitrag.
Bitte kennzeichnen Sie die von Ihnen gewünschte Version:

vertont - 2:24 (divers kürzbar)
nur O-Töne
Beitrags-Funktionen
vertont
nur O-Töne
zum Download
Manuskript als PDF
Beitrag weiterempfehlen
Ihren XING-Kontakten zeigen
Mit facebook-Freunden teilen
Ihr Ansprechpartner
Harald Schönfelder
Redaktion

h.schoenfelder@dhd-news.de