MEDICA / COMPAMED 2016 | 14.11.16 - 17.11.16 | Düsseldorf
Minimalinvasive Eingriffe werden einfacher
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Info: Minimalinvasive Eingriffe sind für Patienten meist verträglicher als große offene Operationen. Mit der Mitralklappenimplantation erobert der kleine Eingriff nun eine weitere Bastion der offenen OP. Nach Ende der Testphase kann die kompliziertere der beiden linken Herzklappen nun auch durch einen kleinen Schnitt repariert werden. Dabei kann dann auch eine neue Kamera helfen. Siemens hat das Gerät entwickelt, dass einen ganzen Brustkorb in 2K-Auflösung abbilden kann und Bilder verschiedener Frequenzen, zum Beispiel Röntgen und Ultraschall, überlagern kann.

Anmoderation: Im Operationssaal ist Weihnachten: Es gibt neue Geräte und Operationsmethoden zum Ausprobieren. Auf der Medica Education Conference - Teil der Medizinmesse Medica in der Messe Düsseldorf - stellen Firmen und Ärzte neue Techniken und Verfahren vor. Dabei wurde klar, dass allein in Deutschland zwischen 800.000 bis einer Million Patienten mit Herzklappenfehlern in den nächsten Jahren auf einfachere Operationen hoffen können. Ärzte dagegen können sich auf leichter zu lesende Bilder aus den Körpern auf ihren OP-Tischen hoffen.

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Beitragstext: Die bekannteste Herzklappe ist die Aortenklappe, die das Blut aus dem Herz in die Aorta fließen lässt. Muss eine künstliche Klappe her, gibt es seit Jahren eine Standardoperation. Die Mitralklappe dagegen ist größer und komplizierter aufgebaut, sie trennt den linken Vorhof von der Herzkammer. Repariert werden kann eine undichte Mitralklappe mit einer offenen Herz-OP. Allerdings vetragen nicht alle Menschen diese große Operation und meist hält das Resultat nur ein paar Jahre. Ein neuer minimalinvasiver Eingriff gibt Hoffnung. Professor Hendrik Treede von der Uniklink Halle nennt die Vorteile.
O-Ton
Aber auch beim Eingriff über die Herzspitze ist nur ein kleiner Schnitt in den Brustkorb nötig. Das Verfahren ist zur Zeit im Übergang von der Probierphase in die Regelphase, weltweit wurden erst rund 100 Patienten so behandelt. Noch sind verschiedene Typen von Klappen im Einsatz, eindeutig durchgesetzt hat sich noch keine Bauart.
O-Ton
"Transkatheter" bedeutet, dass der Arzt das Implantat wie bei der Aortenklappe über die Leiste einführt. Allerdings: Auch dieser Eingriff ist nicht für alle Patienten geeignet.
O-Ton
Bei diesem wie bei allen anderen minimalinvasiven Eingriffen ist der Arzt auf gute Bilder angewiesen. Schließlich arbeitet er blind und muss sich auf Kamerabilder verlassen. Siemens hat unter anderem dafür sein neues Gerät "Artis pheno" entwickelt. Prozeduren, für die der Patient Kontrastmittel bekommt, werden damit leichter verträglich, sagt Maik Bittner von Siemens Healthcare.
O-Ton
Außerdem ist das System mit seinem eingebauten Behandlungstisch für Patienten mit einem Gewicht von bis zu 280 Kilogramm ausgelegt. Dazu kann das Gerät hochauflösende Bilder schießen, das ist zum Beispiel bei der Tumorbehandlung wichtig.
O-Ton
Da ist auch die Mitralklappenreparatur angesiedelt. Gut möglich, dass sich in den nächsten Jahren beide Neuheiten im OP begegnen.
Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf

O-Ton: Univ.-Prof. Dr. med. Hendrik Treede, Direktor, Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie, 06120 Halle (Saale);
Dr. Maik Bittner, Global Marketing Manager Surgery, Siemens Healthcare GmbH, 91301 Forchheim
Länge: 3:29 (divers kürzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 15.11.2016 
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