MEDICA / COMPAMED 2016 | 14.11.16 - 17.11.16 | Düsseldorf
Medizin sucht Datenspender
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Info: Mediziner möchten gerne die Daten ihrer Patienten leichter an andere Mediziner verschicken können. Das soll die Behandlung durch unterschiedliche Ärzte vereinfachen. Zum anderen soll aber auch die Forschung davon profitieren, denn anonymisiert könnten dort auch Patientendaten weiterhelfen. Doch davor steht das Datenschutzrecht. Neben Datenspendern wünscht sich die Branche deshalb auch eine Vereinfachung der Einverständniserklärung.

Anmoderation: Fitnessarmbänder messen Schritte, das Smartphone misst, ob das Herz auch gesund bumpert und an Diabetes Erkrankte können sich auch vom Helferlein beraten lassen, wenn es Zeit fürs Insulin ist. Von Freizeit über Lifestyle bis zu ernsthafter Medizin sind die Wearables, die digitalen Helfer in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das bedeutet auch, dass die Medizin mit deutlich mehr Daten arbeiten wird als in den vergangenen Jahrzehnten. Das ist eine der Lehren vor Beginn der Medica, der Weltleitmesse der Medizin in der Messe Düsseldorf. Auf der Vorab-Pressekonferenz zu Messe wurde klar: Die Medizin sucht Datenspender.

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Beitragstext: O-Ton
Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer des Fachverbandes Elektromedizinische Technik, stellt das erstmal klar. Doch ein "Aber" gibt es, ein deutliches.
O-Ton
Dabei geht es zum Beispiel um Forschung. Klinik A darf zum Beispiel nicht einfach die anonymisierten Daten ihrer ehemaligen Gallenstein-Patienten an Klinik B rausgeben, nur weil Klinik B gerade Forschungsbedarf in Sachen Gallensteine hat. Statt dass also Klinik A im Auftrag von Klinik B ihre Ex-Patienten anschreibt, stellen sich die Forscher eine Art Blankoscheck vor, eine einmalige universell gültige Erlaubnis zur Datenweitergabe.
O-Ton
Schließlich seien zwar nicht alle, aber per Umfragen ermittelt wenigstens zwei von drei Deutschen bereit, ihre Daten für Forschungszwecke abzugeben. Aber das ist nur ein Aspekt der Datensammlung, denn auch die Fernüberwachung von Patienten gehört dazu.
O-Ton
Allen gemein ist aber, dass sie in eine generelle Patientenübersicht münden. Der Wunsch der Mediziner: Jeder soll das für ihn relevante Wissen über einen bestimmten Patienten auch abrufen können und dürfen. Dafür aber braucht es eine Verbindung zwischen den einzelnen Behandelnden und den Datenquellen.
O-Ton
Dazu kommt noch die Versorgung der Patienten. Zum einen werde die Diagnose und Behandlung durch Verknüpfung und Vernetzung schneller und damit auch verbessert, sagt Irene Maier, Pflegedirektorin der Universitätsklinik Essen. Zum anderen hätten die Patienten heute auch entsprechende Ansprüche.
O-Ton
Viele Patienten dürften dem zuliebe auch kein Problem mit der Sammlung haben. Wer Fitnesstracker nutzt, sammelt ja eh schon an anderer Stelle mit.
Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf

O-Ton: Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer, Fachverband Elektromedizinische Technik, 60528 Frankfurt am Main;
Irene Maier, Kongresspräsidentin 39. Deutscher Krankenhaustag, Pflegedirektorin, Universitätsklinikum Essen, 45147 Essen
Länge: 3:15 (divers kürzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 10.11.2016 
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