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Info: Nachhaltige Kleidung gewinnt an Boden. Vor allem auf die heute Jugendlichen setzen die engagierten Modemacher. Zwar wachsen sie in eine "Fast Fashion"-Gesellschaft hinein, doch zumindest ein Teil von ihnen denkt besser als vorherige Generationen über die Folgen des Konsums nach. Und auch die Gesetzgeber erlassen erste Gesetze, die menschenwürdiges Arbeiten besser absichern sollen.
Anmoderation: Nachhaltigkeit ist auch in der Mode ein großes Thema geworden. Statt sich aber nur auf ökologisch angebaute Baumwolle zu spezialisieren, geht es bei der nachhaltigen Mode auch um die menschenwürdige Herstellung der Kleidung. Katastrophen wie der Einsturz der Fabrik Rana Plaza sollen vermieden werden. Moderne Standards sehen eine höhere Bezahlung und Arbeitsverträge vor. Doch es gibt noch viel zu tun, waren sich auf der Modemesse gallery in Düsseldorf Renate Hunfeld, Inhaberin einer Modeagentur, und Safia Minney (gesprochen: Saff-ja Minni), Gründerin des Öko-Modelabels People Tree, einig.
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Beitragstext: O-Ton Renate Hunfeld ist dabei recht optimistisch, dass die heutigen Jugendlichen genau das stärker als die Generationen vor ihnen machen werden. Sie selber merkt es an ihrer Tochter. O-Ton Auf die heute Jugendlichen setzt auch Safia Minney. Die Britin engagiert sich mit großem Erfolg seit 25 Jahren im Bereich Fair Trade. In der Zeit hat sie eine Umweltschutz-NGO namens Global Village und die Bekleidungsfirma People Tree gegründet. Letztere ist die erste Firma, die wegen durchgehender Nachhaltigkeit, von der Pflanze bis zum Hemd, von der World Fair Trade Organization ausgezeichnet wurde. Die Jugenlichen jedenfalls, sagt Safia Minney, fühlten sich von den Kleidungsherstellern betrogen. O-Ton Die Jugendlichen seien der Aufforderungen zum Kaufen müde und würden besser verstehen, welchen Einfluss ihre Handlungen auf die Menschen in den Entwicklungsländern hätten. Der Markt wächst, sind sich die beiden einig. Außerdem sind die Regierungen gefragt. In Großbritannien hat das Parlament den Forced Labour Act verabschiedet. Andere Länder in Europa sollten nachziehen. O-Ton Dadurch würden Firmen gezwungen, auf die Einhaltung der Menschenrechte auch bei ihren Zulieferern zu achten. Das Interesse der Kunden ist größer als früher, Regierungen handeln, in Deutschland hat 2015 das Bündnis für nachhaltige Textilien seine Arbeit aufgenommen. Dort versammeln sich Firmen, die für etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes der Bekleidungsindustrie in Deutschland stehen. Und wenn es um Geld geht, da kann Renate Hunfeld die anfänglichen Sorgen vieler Kunden beruhigen. So teuer ist nachhaltige Kleidung gar nicht. Bis vor wenigen Jahren hatte sie noch ein Bekleidungsgeschäft, spricht also aus Erfahrung. O-Ton Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf
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