anuga 2015 | 10.10.15 - 14.10.15 | Köln
Ein richtig guter Fang: Herkunftsnachweis für Fische
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Info: Wo hat mein Seelachs, mein Kabeljau, mein Hering sein Leben verbracht? Hatte er einen großen Schwarm oder musste er mit wenigen Kumpels die Meere durchpflügen? Sprich: Darf ich diesen Fisch kaufen oder trage ich damit zur Dezimierung bei? Bei solchen Fragen kann fischbestaende-online.de helfen. Auf der Seite des staatlichen Thünen-Instituts sind die gängigen Fische in den deutschen Supermärkten versammelt, aufgeteilt nach Fanggebiet und Zustandsbericht. Abgeglichen werden kann dann im Supermarkt. Dort muss das Fanggebiet auf den Packungen vermerkt sein.

Anmoderation: Ist der Kabeljau im Kühlfach einer, den ich guten Gewissens essen kann oder stammt er aus einem gefährdeten Bestand? Diese Frage können sich Supermarktkunden sehr gut selbst beantworten. Unter der Internetadresse fischbestaende-online.de führt das staatliche Thünen-Institut aktuelle Zustandsberichte über die verschiedenen Fangziele der Hochseefischerei. Auf der Anuga, der weltgrößten Messe für Lebensmittel in der Koelnmesse, stellt sich das Institut vor. Wir haben Kristina Barz vom Thünen-Institut gefragt, was Verbraucher dort erfahre.

O-Ton 1: "Also Fischbestände Online ist eine Datenbank im Internet ... nicht nur Fische aus unseren Gefilden ... sondern weltweit. Es wird ja nicht nur Kabeljau aus der Nordsee oder Hering aus der Ostsee gegessen, sondern zum Beispiel auch Alaska-Seelachs aus dem Nordpazifik."

Zwischenmoderation: Und um bei dem Beispiel zu bleiben: Auf der Seite steht übersichtlich mit Häkchen, Kreuzchen und Fragezeichen, wie es dem Bestand geht. Dem Alaska-Seelachs geht es sowohl vor Alaska als auch vor Russland gut, von daher hat er überall Häkchen. Beim Kabeljau sieht es unterschiedlicher aus, sagt Kristina Barz.

O-Ton 2: "Das sind einzelne Gruppen von Fischen, die in unterschiedlichen Gebieten vorkommen ... sie können sich schon treffen, vermischen sich aber in der Vermehrung eher selten, weil die Laichzeiten sich eben unterscheiden ... Nordseekabeljau geht es ganz anders, nämlich schlechter, als dem Kabeljau in der Nordost-Arktis. Das ist ein Bestand, der sehr sehr groß ist und den meisten Ertrag liefert."

Zwischenmoderation: Auf der Datenbank sind sie gut zu unterscheiden, da sieht man dann auch, dass es für den Ostsee-Kabeljau, also den Dorsch, bis auf kleine Gebiete nicht so toll aussieht, Freizeitfischer sollten also eher nach anderen Zielen suchen. Aber auch der Supermarktkunde kann die Daten für Fischgenuss mit gutem Gewissen nutzen.

O-Ton 3: "Die Unterscheidung ist auch für den Einkäufer möglich im Handel ... dort ist es verpflichtend, Unterfanggebiete anzugeben, die eine genauere Zuordnung zu den Beständen zulassen ... wenn Nordsee draufsteht, kann ich daraus den Schluss ziehen, dass es der Nordsee-Kabeljau ist ... finde ich auch auf fischebestaende-online, kann sie anklicken und werde dann direkt zu dem jeweiligen Bestand geleitet."

Abmoderation: Damit kann der Kunde dann seine Kaufentscheidung so fällen, dass er den Fang in gefährdeten Beständen möglichst vermeidet. Und hochoffiziell sind die Daten auch, die Datenbank wird vom staatlichen Thünen-Institut verwaltet und regelmäßig mit neuen Daten gefüttert.

O-Ton: Dr. Kristina Barz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Thünen-Institut für Ostseefischerei, 18069 Rostock
Länge: 1:34 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Harald Schönfelder

erstellt: 10.10.2015 
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